Chris Perry von der Universität Exeter in Großbritannien und seine Kollegen aus mehreren Ländern haben die Netto-Kalkproduktion in 19 Riffen vor den Bahamas, Belize, Bonaire und den Kaimaninseln bestimmt. Dabei fanden sie heraus, dass nur bei fünf Prozent der Korallen ein deutliches Wachstum von mehr als fünf Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr stattfand. Bei 26 Prozent lag dieses Wachstum unter einem Kilogramm, bei einem Fünftel der Riffe gab es sogar einen Netto-Verlust.
Die Forscher nehmen an, dass das sogenannte Bleichen der Korallen eine Rolle spielen könnte. Dabei verlieren die Korallen oft aufgrund höhere Wassertemperaturen ihre symbiotischen Algen und sterben ab. Ein weiterer Grund könne die Versauerung der Meere durch das Treibhausgas Kohlendioxid sein. Diese Annahmen sind den Wissenschaftlern zufolge allerdings noch nicht sicher bestätigt worden.
Steigender Meeresspiegel als Gefahr
Bei einer ständigen Erosion im Meerwasser könnten mit der Zeit die zentralen, stützenden Strukturen der Riffe angegriffen werden und zusammenbrechen. Außerdem seien die Riffe nicht in der Lage, sich durch Wachstum einem erwarteten Anstieg des Meeresspiegels anzupassen.
Korallenriffe gehören zu den produktivsten Ökosystemen des Planeten und tragen direkt zum Lebensunterhalt für eine halbe Milliarde Menschen bei. Rund 60 Prozent der weltweiten Riffe sind jedoch bereits bedroht.
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