Der Widerstand eines aggressiven und brutalen Porsche-Räubers in Wels gegen seine Festnahme ist keine Ausnahme. Auch in Uniform fühlen sich Polizisten manchmal wie Freiwild: Laut Innenministeriums kam es in OÖ 2022 zu 241 Attacken auf Beamte, die unter „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ und „Tätlicher Angriff auf einen Beamten“ fallen. Gerichtlich verurteilt wurden deshalb im Vorjahr 106 Personen.
„Diese Datenlage ist bedenklich und der Gesetzgeber aufgefordert, mit Verschärfungen im Strafgesetz gegen Angriffe auf Polizeibeamte vorzugehen“, fordert LH Thomas Stelzer. Im Jahr 2022 wurden bei uns 111 Polizeibedienstete im Zuge von Amtshandlungen durch „Einwirken fremder Gewalt“ verletzt. „Das sind um genau 111 zu viel. Es braucht spürbar härtere Sanktionen.“
Auch interessant: Im Vorjahr musste die Polizei OÖ zu 10.547 Einsätzen wegen Gewaltkriminalität ausrücken, 44,5 Prozent der Täter waren amtsbekannte Wiederholungstäter.
Diensthündin „Daria“ biss den Porsche-Räuber von Wels bei der Festnahme zwei Mal, erst dann gab der mutmaßlich geisteskranke und schwer aggressive Kriminelle auf. Zynisch formuliert wäre es kein Wunder, wenn sich der Vierbeiner wegen Notwehrüberschreitung verantworten müsste.
Bei seinen menschlichen Kollegen sind solche Verfahren gar nicht selten. Wenn es um Gewalt geht, haben Polizisten schnell den schwarzen Peter.
Gewalttäter kommen hingegen oft mit milden Strafen davon. Das liegt nicht an den Strafhöhen. Wer mehr Härte möchte, sollte hinterfragen, warum wie geurteilt wird.
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