Fortbestand möglich

Konkursverfahren über Backhausen eröffnet

Wirtschaft
19.12.2012 12:57
Die Versuche, das defizitäre Traditions-Textilunternehmen Backhausen zu retten, sind vorerst gescheitert, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Mittwoch in einer knappen Aussendung bekannt gab. Eine Einigung mit der Hypothekargläubigerin (Hypo Niederösterreich, Anm.) sei nicht möglich gewesen. Doch trotz des Scheiterns des Sanierungsplans sind nach Einschätzung des KSV "durchaus Perspektiven für den Fortbestand des Unternehmens gegeben". An einem Konkursverfahren scheint allerdings kein Weg mehr vorbeizuführen.

Zunächst hatte es noch Hoffnung gegeben, nachdem der austro-saudische Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber (Bildmitte) einen Einstieg angekündigt hatte. Doch den Worten folgten keine konkreten Taten - zumindest nicht in Form der versprochenen 3,2 Millionen Euro, die der Investor dem Unternehmen zur Verfügung stellen wollte. Al Jaber leistete lediglich eine Anzahlung von 350.000 Euro. Die 2,85 Millionen Euro Differenz hätte er eigentlich schon bis Ende Mai begleichen sollen, doch er verschob die Zahlung so lange, bis es den Banken reichte und Backhausen das Insolvenzverfahren eröffnen musste.

Ende Oktober wurde die Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren zurückgelegt. Von da an übernahm Sanierungsverwalter Wolfgang Mayrhofer das Ruder. Nun scheiterte auch dieser Plan, der eine Quote für die Gläubiger von 20 Prozent vorgesehen hatte.

Ungewisse Zukunft: Gläubigerausschuss entscheidet
Wie es nun weitergeht bzw. welche Perspektiven für Backhausen noch offen sind, wird der Gläubigerausschuss entscheiden. Trotz Scheiterns des Sanierungsplans sind nach Einschätzung des KSV "durchaus Perspektiven für den Fortbestand des Unternehmens gegeben".

Medienberichten zufolge wollen der indische Seidenfabrikant Chamundi Silks und die österreichische Sanierungsgesellschaft Value Management Services die Mehrheit an Backhausen übernehmen. Firmenchef Reinhard Backhausen (rechts im Bild) war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Vom K.-&.-K.-Unternehmen zum Sanierungsfall
Einst stattete der Familienbetrieb Wiener Repräsentationsbauten wie die Staatsoper, das Parlament und das Kaiserhaus aus, woraufhin ihm 1888 der Titel "K. & K. Hoflieferant" verliehen wurde. Doch das Unternehmen geriet in den letzten Jahren durch die Wirtschaftskrise und die starke Preiskonkurrenz aus Billiglohnländern unter Druck.

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