Die Roboter-Zwillinge waren für ein letztes Experiment nochmals auf Vollgas geschaltet worden, um den restlichen Treibstoff in ihren Tanks zu verbrennen. So konnten die Wissenschaftler noch Informationen über effizienteren Treibstoffeinsatz bei künftigen Missionen sammeln. "Es ist ein ziemlich trauriger Tag für mich", sagte Projektleiter Dave Lehman wenige Minuten vor dem Aufprall der beiden GRAIL-Sonden auf einem kleinen Berg des Mondes nahe dem Goldschmidt-Krater.
Sonden kreisten seit Jänner um den Mond
"Ebb" und "Flow" (Ebbe und Flut) hatten den Erdtrabanten seit Anfang Jänner umrundet und Daten über dessen innere Struktur und Zusammensetzung gesammelt. Die waschmaschinengroßen Zwillingssonden maßen Schwankungen im Abstand zwischen ihnen, die durch die leicht unterschiedliche Schwerkraft der überflogenen Mondregionen ausgelöst werden.
Unter anderem haben "Ebb" und "Flow" unterirdische Kanäle entdeckt, die mit erstarrtem Magma gefüllt sind (Bericht in der Infobox). Dank ihnen wissen Forscher nun auch, dass die Mondkruste etwa so dick ist wie die kontinentale Erdkruste.
Karte des Schwerefelds des Mondes erstellt
Zudem haben die Zwillingssonden der "GRAIL"-Mission eine hochauflösende Karte des Schwerefeldes des Mondes erstellt. "'Ebb' und 'Flow' haben einen Schleier gelüftet, der vor dem Mond hing", sagte die leitende Forscherin der Mission, Maria Zuber.
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