RTL in Val d'Isere

Hirscher triumphiert vor Deutschem Luitz und Ligety

Sport
09.12.2012 13:42
Marcel Hirscher hat am Sonntag für den ersten Sieg des ÖSV-Herrenteams in der laufenden Weltcup-Saison gesorgt. Der 23-jährige Salzburger gewann den Riesentorlauf von Val d'Isere 1,16 Sekunden vor dem deutschen Sensationsmann Stefan Luitz und dem bisherigen RTL-Dominator, dem US-Amerikaner Ted Ligety (+1,42). Für Hirscher war es der 13. Weltcup-Sieg seiner Karriere, der siebente im Riesentorlauf und der dritte in Val d'Isere.

Als nur noch Hirscher und der Halbzeitzweite Alexis Pinturault am Start waren, führte sensationell der Deutsche Stefan Luitz, der nach dem ersten Lauf 25. gewesen war. Pinturault knallte beflügelt vom Slalomsieg des Vortages (Bericht in der Infobox) abermals einen Wahnsinnslauf auf die "Face de Bellevarde" hin und hatte bei der letzten Zwischenzeit noch mehr als zwei Sekunden Vorsprung, als er am viertletzten Tor scheiterte. Hirscher ließ sich anschließend den Sieg mit 1,16 Sekunden Vorsprung auf Luitz ("Das ist alles unbeschreiblich") nicht mehr nehmen und verließ Hochsavoyen nach Slalomrang drei mit zwei Stockerlplätzen.

"Endlich hört die Frage auf, ob Ligety schlagbar ist oder nicht", hatte Hirscher schon zur Halbzeit gesagt. Der bisherige Saisondominator aus den USA fuhr dann im zweiten Durchgang noch von Rang sechs auf drei nach vorne. "Gutes Wetter, gute Bedingungen, guter Kurs, gutes Skifahren - es war ein perfekter Tag", jubelte Hirscher. Die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg sei sehr groß, meinte er. "Es ist wirklich ein schönes Gefühl, wenn man so einen Rückstand wie zuletzt auf Ligety nun in einen Vorsprung verwandeln kann."

Beeindruckende RTL-Serie von Hirscher
Auch mit den neuen Skiern wäre der Härtetest nun bestanden, meinte der 23-Jährige, der am 13. Dezember 2009 in Val d'Isere als Gewinner des Riesentorlaufes seinen ersten Weltcupsieg überhaupt gefeiert und auch dieser Tage viel daran gedacht hatte. "Ich denke oft daran. Es ist hier etwas ganz Besonderes für mich." Für Hirscher war es der siebente Sieg in dieser Disziplin, er stand damit in den letzten acht Riesentorläufen non stopp auf dem Podest, fuhr auf die Ränge 1, 1, 2, 3, 1, 3, 2 und 1.

Ligety, der die Konkurrenz in Sölden und Beaver Creek deklassiert hatte, gefällt es auf der "Face de Bellevarde" weniger gut: "Nicht sehr benützerfreundlich. Das unterscheidet sich schon sehr von anderen Riesentorläufen. Ich bin glücklich, dass ich hier mit einem Podestplatz in der Tasche wieder wegfahre", sagte der Titelverteidiger im Disziplin-Weltcup. "Neutral betrachtet, ist es grenzwertig, ja. Aber das hier ist das eine Extrem und Beaver Creek das andere. Ein Mittelding wäre wahrscheinlich das Beste", sagte Hirscher, der dieses Mal als hervorragender Slalomläufer auf dem eng gesetzten Kurs seine Vorzüge ausspielen konnte.

Mathis zweitbester Österreicher
Zweitbester ÖSV-Läufer wurde Marcel Mathis als Achter, Christoph Nösig folgte auf neun. "Ich habe im zweiten Durchgang einen ganz guten Lauf erwischt und bin ganz zufrieden. Die Bedingungen waren super, es war ein cooles Rennen. Es ist hier herunter aber eine große Herausforderung", sagte Mathis. Nösig fuhr trotz "zwei, drei Schnitzer" zu einem "Super-Ergebnis".

Nach den Schneefällen der vergangenen Tage präsentierte sich die Piste in einem besseren Zustand als erwartet, doch die ob des steilen Geländes kaum anders mögliche, enge Kurssetzung spaltete das Skilager. "Ich habe mir hier sehr schwergetan, die Slalomfahrer sind klar bevorteilt", meinte Hannes Reichelt (23.), für den es mit dem neuen Riesentorlauf-Material "kaum zu fahren war", der sich aber auch einmal "niedergelegt" hatte.

Schörghofer und Raich fallen im Finale zurück
"Das Problem ist, dass es durchgehend steil ist, eine flüssige Kurssetzung ist kaum möglich. Es war extrem schwierig bei Torabständen von 21, 22 Meter und im Zielbereich sogar bei 16. Spaß macht das keinen mehr", sagte Romed Baumann (25.). Heftig erwischte es im Finale auch Philipp Schörghofer, der von drei auf 17 zurückfiel, und Benjamin Raich, der von vier auf 25 durchgereicht wurde.

In der Weltcup-Gesamtwertung führt weiter Aksel Lund Svindal, der den Riesentorlauf als Sechster beendete. 38 Zähler dahinter folgt Ligety auf Platz zwei, Titelverteidiger Hirscher ist 60 Punkte hinter dem Norweger Dritter.

Das Ergebnis:

RangNameNation1. Lauf2. LaufGesamtzeit
1HIRSCHER Marcel AUT 56.6957.411:54.10 Min.
2LUITZ Stefan GER 59.4455.821:55.26
3LIGETY Ted USA 58.4157.111:55.52
4NEUREUTHER Felix GER 58.4057.291:55.69
5BLARDONE Massimiliano ITA 58.4557.341:55.79
6SVINDAL Aksel Lund NOR 58.5957.471:56.06
7FANARA Thomas FRA 58.7857.411:56.19
8MATHIS Marcel AUT 59.0157.341:56.35
9NÖSIG Christoph AUT 58.7657.621:56.38
10NANI Roberto ITA 59.7456.731:56.47
11MISSILLIER Steve FRA 59.2757.211:56.48
12SANDELL Marcus FIN 59.2257.301:56.52
13MÖLGG Manfred ITA 59.0557.481:56.53
14KOSTELIC Ivica CRO 58.5558.021:56.57
15JANSRUD Kjetil NOR 58.7857.801:56.58
16KARLSEN Truls Ove NOR 59.1057.501:56.60
17SCHÖRGHOFER Philipp AUT 58.0758.621:56.69
18FAIVRE Mathieu FRA 59.9456.961:56.90
19HAUGEN Leif Kristian NOR 58.4258.491:56.91
20EISATH Florian ITA 59.5757.351:56.92
21RICHARD Cyprien FRA 59.0457.931:56.97
22DEFAGO Didier SUI 58.5658.471:57.03
23REICHELT Hannes AUT 58.8658.341:57.20
24MERMILLOD BLONDIN Thomas FRA 59.6957.561:57.25
25BAUMANN Romed AUT 58.9858.341:57.32
25RAICH Benjamin AUT 58.3658.961:57.32
27OLSSON Matts SWE 59.4658.311:57.77
28PINTURAULT Alexis FRA 56.741:03.021:59.76
29MUFFAT JEANDET Victo2:01.12

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(Bild: KMM)



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