Die Fußpflegerin war für 40 Wochenstunden angestellt und verdiente etwas mehr als 1.100 Euro brutto im Monat. Am 26. November hatte die Frau erfahren, dass sie schwanger ist, und ihren Chef am 29. November darüber informiert. An diesem Tag hatte die Frau laut AK trotz Blutungen den ganzen Tag gearbeitet.
Da die Beschwerden nicht nachließen, fuhr sie am nächsten Tag ins Krankenhaus und meldete dem Dienstgeber per SMS, dass sie nicht am Arbeitsplatz erscheinen könne. Am 2. Dezember erkundigte sich der Chef per SMS nach der Zimmernummer - um ihr schließlich einen Besuch abzustatten und ihr das Kündigungsschreiben zu überreichen.
"Vorgangsweise für die Betroffene kaum zu ertragen"
"Diese Vorgangsweise ist für die betroffene Frau - sie hat bereits zwei Kinder verloren - eine kaum zu ertragende psychische Belastung. Selbst die Tatsache, dass eine Kündigung in der Schwangerschaft rechtsunwirksam ist, kann da nur eine kleine Erleichterung sein", so die AK in einer Aussendung. Laut Alexander Tomanek von der AK ist dies "ein Fall von vielen". Kündigungen im Krankenstand oder der Druck zu einer "einvernehmlichen Lösung" im Krankheitsfall würden immer häufiger.
Neben dem Verlust ihres Arbeitsplatzes könnte die Wienerin auch noch kurz vor Weihnachten auf der Straße stehen. Sie wohnt nämlich in einer Wohnung ihres Dienstgebers. Und auch hier gebe es Probleme, etwa mit der Einbehaltung der Kaution, so die AK Wien. Der Fall sei "besonders perfide" und werde die Kammer wohl noch länger beschäftigen, heißt es.
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