"Krass und herzlos"

Chef kündigte schwangerer Frau am Krankenbett

Österreich
07.12.2012 13:51
Von einem besonders "krassen und herzlosen" Fall einer Kündigung berichtete die Arbeiterkammer Wien am Freitag. Einer schwangeren Fußpflegerin ist wortwörtlich am Krankenbett gekündigt worden. Die Frau befand sich wegen Blutungen im Spital, als am dritten Tag der Chef persönlich vorbei kam und ihr die Kündigung überreichte.

Die Fußpflegerin war für 40 Wochenstunden angestellt und verdiente etwas mehr als 1.100 Euro brutto im Monat. Am 26. November hatte die Frau erfahren, dass sie schwanger ist, und ihren Chef am 29. November darüber informiert. An diesem Tag hatte die Frau laut AK trotz Blutungen den ganzen Tag gearbeitet.

Da die Beschwerden nicht nachließen, fuhr sie am nächsten Tag ins Krankenhaus und meldete dem Dienstgeber per SMS, dass sie nicht am Arbeitsplatz erscheinen könne. Am 2. Dezember erkundigte sich der Chef per SMS nach der Zimmernummer - um ihr schließlich einen Besuch abzustatten und ihr das Kündigungsschreiben zu überreichen.

"Vorgangsweise für die Betroffene kaum zu ertragen"
"Diese Vorgangsweise ist für die betroffene Frau - sie hat bereits zwei Kinder verloren - eine kaum zu ertragende psychische Belastung. Selbst die Tatsache, dass eine Kündigung in der Schwangerschaft rechtsunwirksam ist, kann da nur eine kleine Erleichterung sein", so die AK in einer Aussendung. Laut Alexander Tomanek von der AK ist dies "ein Fall von vielen". Kündigungen im Krankenstand oder der Druck zu einer "einvernehmlichen Lösung" im Krankheitsfall würden immer häufiger.

Neben dem Verlust ihres Arbeitsplatzes könnte die Wienerin auch noch kurz vor Weihnachten auf der Straße stehen. Sie wohnt nämlich in einer Wohnung ihres Dienstgebers. Und auch hier gebe es Probleme, etwa mit der Einbehaltung der Kaution, so die AK Wien. Der Fall sei "besonders perfide" und werde die Kammer wohl noch länger beschäftigen, heißt es.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele