Während bei manchen Vogelarten (wie beispielsweise Tauben und Rotkehlchen; siehe Infobox) schon gut dokumentiert sei, dass sie sich am Magnetfeld der Erde orientieren, ist über einen möglichen Magnetsinn bei Fischen noch wenig bekannt, schreiben die Wissenschaftler um Vlastimil Hart von der Czech University of Life Sciences in Prag im Fachjournal "PLOS ONE".
Für ihre Studie haben die Forscher in 25 tschechischen Orten im Dezember vergangenen Jahres nicht weniger als 14.537 Karpfen untersucht, die in 80 kreisrunden Kunststoff-Wasserbecken herumschwammen. Dazu fotografierten die Forscher die Tiere von oben und fanden zu ihrem Erstaunen heraus, dass die Fische eine statistisch signifikante Präferenz zeigten, ihre Körper entlang der Nord-Süd-Achse auszurichten.
Karpfen als lebende Kompassnadeln
Weil die Forscher aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen an den einzelnen Standorten ausschließen konnten, dass Wasserströmung, Licht oder Geräusche für dieses Verhalten verantwortlich sind, schreiben sie die Ausrichtung der Fische den geomagnetischen Feldlinien zu.
Warum sich die Tiere so verhalten sei allerdings noch unklar, so die Wissenschaftler. Sie nehmen an, dass eine einheitliche Orientierung möglicherweise die Schwarmbildung begünstigt bzw. verhindert, dass die Karpfen beim Schwimmen aneinander stoßen.
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