Wie die Zeitung "Prensa Libre" am Mittwoch berichtete, war der vor etwa drei Wochen untergetauchte Software-Pionier mit seiner 20 Jahre alten belizischen Freundin in einem Boot illegal nach Guatemala eingereist.
Dort soll er nun solange in Haft bleiben, bis über eine mögliche Auslieferung in die USA entschieden ist. Medien spekulierten jedoch auch über eine Ausweisung nach Belize, wo der Antivirus-Pionier in Verbindung mit dem Mordfall an seinem Nachbarn befragt werden soll. Er sei kein Hauptverdächtiger, betonten die Behörden in Belize.
Ein internationaler Haftbefehl gegen McAfee liegt nicht vor, außerdem gibt es auch kein Auslieferungsabkommen zwischen Guatemala und Belize. Der guatemaltekische Außenminister Harold Caballeros wollte keine Erklärungen abgeben, da der Fall die Beziehungen zu Belize beeinträchtigen könne.
Den Asylantrag hatte der Antivirus-Pionier mit der Furcht begründet, ermordet zu werden, weil er die von ihm als korrupt bezeichnete Regierung Belizes nicht länger finanziell unterstützen wolle, wie sein guatemaltekischer Anwalt Telesforo Guerra mitteilte (siehe Infobox).
Nachbar tot aufgefunden
McAfees Nachbar, der US-Bürger Gregory Faull, war Anfang November erschossen auf seinem Grundstück auf der Insel Ambergris Caye vor Belize entdeckt worden. Kurz zuvor hatte er sich über die Hunde und Wachleute auf dem Nachbargrundstück beschwert. Als die Polizei McAfee nach dem Fund der Leiche befragen wollte, hatte sich dieser nach eigenen Angaben versteckt und die Flucht ergriffen.
Mit Antivirus-Software reich geworden
Der US-Programmierer war in den 1980er-Jahren mit der nach ihm benannten Antivirus-Software reich geworden. 1999 nutzte er den Börsengang seiner Firma für einen lukrativen Ausstieg und ließ sich im englischsprachigen Belize nieder. Das Land liegt nur eine Flugstunde von Miami entfernt. Die "New York Times" schätzte McAfees Vermögen zu Spitzenzeiten auf 100 Millionen Dollar.
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