Abartige Website

US-Soziopath will Rache-Pornoseite wiederbeleben

Web
01.12.2012 10:00
Erst im April ist die Website "Is anyone up?" des US-Amerikaners Hunter Moore vom Netz genommen worden. Über sie konnten Nutzer anonym Nacktbilder von verflossenen Liebschaften mitsamt Links zu deren Facebook- oder Twitter-Profil posten, um sich an ihnen zu rächen. Die abartige Homepage löste ein großes Medienecho aus und es dauerte nicht lange, bis sie offline ging. Jetzt wagt der Macher einen zweiten Anlauf und will einen Nachfolger ins Netz stellen.

Dieser soll laut Berichten des Technik-Blogs "Gizmodo" genau die gleichen Funktionen bieten wie der Vorgänger und das menschenverachtende Spiel des Hunter Moore um eine weitere Komponente erweitern. Als würde es noch nicht reichen, die Links zu Facebook- und Twitter-Profilen der Betroffenen neben ihren unfreiwillig veröffentlichten Nacktbildern zu posten, sollen bei Moores neuer Seite auch die Wohnorte der Opfer aufscheinen.

Website kann Opfer zum Ziel von Stalkern machen
Dass er die Opfer damit zur Zielscheibe perverser Stalker machen könnte, scheint dem 26-Jährigen völlig egal zu sein. "Ich mache etwas sehr Erschreckendes, das trotzdem lustig ist", schreibt er auf einer vorläufigen Website, über die angeblich bereits 7.000 Nacktbilder für das neue Portal eingelangt sein sollen. Moores Plan: die Datenbank seiner alten Seite neu hochladen, die neuen Bilder hinzufügen und eine mobile App für Smartphones sowie ein soziales Netzwerk für die User seiner Seite erstellen.

Warum Moore trotz der Kontroversen um sein Erstlingswerk eine Neuauflage seiner verhassten Rache-Pornoseite wagt, ist unklar. Der Vorgänger hatte ihm einigen Ärger eingebracht. Die US-Bundespolizei FBI ermittelte in der ersten Jahreshälfte 2012 gegen Moore, nachdem eine Privatdetektivin Fotos ihrer Tochter auf seiner Website gefunden hatte. Eine Frau, deren Nacktbild von Unbekannten auf "Is anyone up?" gepostet wurde, lauerte ihm 2011 auf und griff ihn mit einem Kugelschreiber an. Moore entkam mit einer Schulterwunde und musste operiert werden.

Macher verdiente gut am Leid seiner Opfer
Moore machte die Rache-Pornoseite binnen kurzer Zeit zu einem reichen Mann – das könnte auch der Grund sein, warum er sie wieder aufleben lassen will. Offenbar hatte "Is anyone up?" bis zu 30 Millionen Aufrufe im Monat und bescherte Moore zwischen 2010 und 2012 allein durch die Werbeeinnahmen ein monatliches Einkommen von um die 10.000 US-Dollar.

Die Ankündigung, die umstrittene Website wiederauferstehen zu lassen, kommt auch deshalb überraschend, weil Moore nach der Aufregung um sie eigentlich Besserung gelobt, die Website einer Organisation gegen Online-Mobbing überlassen hatte und sich sogar an dieser Website beteiligen wollte. Wie jetzt bekannt wurde, handelte es sich nur um Lippenbekenntnisse. 72 Stunden nach der Übergabe der Website beschuldigte Moore den Macher der Anti-Mobbing-Seite, James McGibney, pädophil zu sein, und bedrohte dessen Familie.

Informationen des Blogs "BetaBeat" zufolge will Moore die Seite in den kommenden Wochen online stellen. Es ist schon jetzt zu erwarten, dass die Website erneut für große Empörung sorgen wird. Wie lang die fragwürdige Internetpräsenz des Hunter Moore dieses Mal online bleiben wird, ist noch ungewiss. Moore hat bereits angekündigt, Kopien seiner Website auf Servern in aller Welt verteilt zu haben.

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