Wissenschaftler um Alex Dregan vom King's College wollten im Rahmen ihrer Untersuchung herausfinden, wie sich kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Rauchen oder Übergewicht, auf die geistige Leistung auswirken. Dazu analysierten sie die Daten einer repräsentativen britische Langzeitstudie zum Altern namens ELSA (English Longitudinal Study of Ageing), an der mehr als 8.000 über 50-jährige Briten teilgenommen haben.
Rauchen hat Einfluss auf geistige Fitness
Die Probanden der Studie wurden nicht nur regelmäßig auf körperliche Gesundheit geprüft, sondern - mittels dreier verschiedener Gedächtnistests - auch auf ihre geistige Fitness. Dabei erhoben die Forscher Faktoren wie Aufmerksamkeit, mentale und visuelle Geschwindigkeit. Es zeigte sich, dass von Beginn an die Raucher am schlechtesten abschnitten, ihr Gehirn offensichtlich schneller alterte. "Von allen Risikofaktoren ist Rauchen der verlässlichste Prädiktor für geistigen Verfall", schreibt Dregan.
Über die möglichen Gründe sagt der Wissenschaftler in seiner Studie allerdings nichts - sicher auch deshalb, weil er nur einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Gedächtnisleistungen gefunden hat, aber noch keine genaue Ursache-Wirkung-Beziehung.
Auch US-Studie belegt Folgen fürs Gehirn
Schon vor zwei Jahren hatte eine Langzeitstudie an 21.000 Menschen in Kalifornien gezeigt, dass starkes Rauchen im mittleren Lebensalter das Risiko für eine spätere Alzheimer-Krankheit oder eine andere Demenzform um mehr als das Doppelte steigert. Wer im Alter von 50 bis 60 Jahren täglich mehr als zwei Päckchen Zigaretten rauchte, war demnach mehr als doppelt so stark gefährdet wie die Nichtraucher - und zwar für jede Form von Demenz (Bericht in der Infobox).
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