Ende nach 110 Jahren

Gericht verfügt die Schließung des Traditionsklubs GAK

Sport
31.10.2012 10:49
Im 110. Jahr seines Bestehens endete die Geschichte des Grazer Traditionsvereins GAK. Am Dienstagnachmittag wurde vom Landesgericht für Zivilrechtssachen der Beschluss zur Liquidierung des Unternehmens unterfertigt. Nun läuft noch ein Rekurs, der bis Ende kommender Woche von der Instanz entschieden sein dürfte. Wie Richterin Ulrike Russ am Mittwoch erklärte, sei die Schließung auf Antrag des Masseverwalters und mit Zustimmung des letzten Präsidenten Benedikt Bittmann erfolgt.

Für den Fortbetrieb wären monatlich 129.000 Euro notwendig gewesen, als Fortführungskaution hätten bis 30. Oktober 50.000 und bis 2. November nochmals 100.000 Euro hinterlegt werden müssen. Es scheiterte aber schon an der ersten Summe, die nicht zur Gänze aufgebracht werden konnte. Um das Kapitel endgültig zu schließen, wird sich nun noch die Berufungsinstanz mit dem Rekurs des Rechnungsprüfers befassen.

"GAK Juniors" ausgegliedert
Der Profibetrieb beim GAK, der in seiner Geschichte drei Mal den ÖFB-Cup gewann und 2004 den Meistertitel in der Bundesliga holte, ist bereits seit Montag eingestellt. Die Jugend ("GAK Juniors") wurde als eigener Verein ausgegliedert, die Nachwuchsarbeit in Graz-Weinzödl soll gesichert sein. Die geschlossene GAK-Profiabteilung traf sich am Dienstag um 17 Uhr letztmals. Die Spieler werden nach ihren Vertragsaustritten vom AMS bezahlt und sind im Winter für neue Klubs spielberechtigt.

Die Gläubigerverhandlung am Landesgericht für Zivilrechtssachen war am Dienstag nach nur 15 Minuten beendet gewesen. "Eine Fortführung ohne Absicherung ist nicht denkbar", erklärte Clemens Jaufer vom Büro des Masseverwalters Norbert Scherbaum. Zu Finanz, Stadt Graz und Krankenkasse kommen weitere Gläubiger - wie Spieler und Dienstnehmer, die von den Kreditorenverbänden KSV 1870 und AKV vertreten werden. Alle Forderungen müssen bis zum 4. Dezember angemeldet werden.

Ex-Präsident: "Forderungen einfach eintreiben"
Ex-Präsident Harald Fischl und sein Sanierungsgremium wollten das Ende ihres Vereins am Dienstag nicht wahrhaben: "Der Masseverwalter muss die Gläubiger-Interessen wahren. Der Verein hat genug berechtigte Forderungen bei Sponsoren, die man einfach eintreiben muss." Fischl und Co. arbeiteten mit den Fanklubs an einem Zwangsausgleich, nächste Woche sollte eine außerordentliche Generalversammlung einberufen und Ex-Präsident Bittmann (den Fischl belangen will) zur Kasse gebeten werden. Ex-Boss Anton Kürschner: "Unsere Vorschläge wurden nicht akzeptiert, man muss davon ausgehen, dass man zusperren wollte."

Der GAK wird die Gerichte jedenfalls noch lange beschäftigen. Die strafrechtlichen Ermittlungen wegen des Verdachts von Schwarzgeldzahlungen werden noch genau behandelt. Zu einem Prozess dürfte es frühestens 2014 kommen.

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(Bild: KMM)



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