"Vatileaks"-Affäre
Ex-Kammerdiener kommt nun ins Gefängnis
Gabriele war vor drei Wochen von einem vatikanischen Gericht verurteilt worden, weil er in der so genannten "Vatileaks"-Affäre vertrauliche Dokumente kopiert und an einen Journalisten weitergegeben hatte. Dieser hatte sie in einem Enthüllungsbuch veröffentlicht. Bis Donnerstag stand der Verurteilte unter Hausarrest.
Mit dem Urteil gegen Gabriele sei ein "trauriger Vorfall mit schmerzhaften Folgen" zu Ende gegangen, hieß es vom Heiligen Stuhl. "Mehrere Monate lang sei die Harmonie der Gemeinschaft getrübt worden, die im Dienst des Papstes steht."
Prozess gegen Informatiker soll weitere Fragen beantworten
Der Papst könnte Gabriele begnadigen, sollte der Ex-Butler Reue zeigen und den Heiligen Vater um Verzeihung bitten, betonte Lombardi. Gabriele habe allein gehandelt, Gerüchte über Komplizen seien aufgrund des Urteils haltlos.
Dennoch beginnt am 5. November ein Verfahren gegen den wegen Begünstigung angeklagten Informatiker Claudio Sciarpelletti. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen. Bei Sciarpelletti war ein Umschlag mit Papieren gefunden worden, die aber nicht vertraulich waren. Das vatikanische Gericht hatte beschlossen, Gabrieles Verfahren von jenem Sciarpellettis zu trennen. Beobachter hoffen, dass noch offene Fragen im Zuge des Prozesses gegen den Informatiker beantwortet werden.
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