"Vatileaks"-Affäre

Ex-Kammerdiener kommt nun ins Gefängnis

Ausland
25.10.2012 17:30
Der wegen Dokumentendiebstahls zu eineinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Kammerdiener Papst Benedikts XVI., Paolo Gabriele (in der Mitte), kommt nun hinter Gitter. Nachdem der 46-Jährige die Berufungsfrist verstreichen ließ, ohne das Urteil anzufechten, ist dieses rechtskräftig. Gabriele werde nun auch seine Stelle in der römischen Kurie verlieren, erklärte der Pressesprecher des Kirchenstaates, Pater Federico Lombardi.

Gabriele war vor drei Wochen von einem vatikanischen Gericht verurteilt worden, weil er in der so genannten "Vatileaks"-Affäre vertrauliche Dokumente kopiert und an einen Journalisten weitergegeben hatte. Dieser hatte sie in einem Enthüllungsbuch veröffentlicht. Bis Donnerstag stand der Verurteilte unter Hausarrest.

Mit dem Urteil gegen Gabriele sei ein "trauriger Vorfall mit schmerzhaften Folgen" zu Ende gegangen, hieß es vom Heiligen Stuhl. "Mehrere Monate lang sei die Harmonie der Gemeinschaft getrübt worden, die im Dienst des Papstes steht."

Prozess gegen Informatiker soll weitere Fragen beantworten
Der Papst könnte Gabriele begnadigen, sollte der Ex-Butler Reue zeigen und den Heiligen Vater um Verzeihung bitten, betonte Lombardi. Gabriele habe allein gehandelt, Gerüchte über Komplizen seien aufgrund des Urteils haltlos.

Dennoch beginnt am 5. November ein Verfahren gegen den wegen Begünstigung angeklagten Informatiker Claudio Sciarpelletti. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen. Bei Sciarpelletti war ein Umschlag mit Papieren gefunden worden, die aber nicht vertraulich waren. Das vatikanische Gericht hatte beschlossen, Gabrieles Verfahren von jenem Sciarpellettis zu trennen. Beobachter hoffen, dass noch offene Fragen im Zuge des Prozesses gegen den Informatiker beantwortet werden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele