Skandal-Republikaner

Nächster Kandidat stolpert über Sager zu Vergewaltigung

Ausland
25.10.2012 09:31
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate hat ein US-Republikaner mit einer eigenwilligen Äußerung über Vergewaltigung Wirbel ausgelöst. Richard Mourdock (61) aus Indiana, der für den Senat kandidiert, erklärte auch eine von einer Vergewaltigung verursachte Schwangerschaft für gottgewollt. Mehrere Republikaner entzogen Mourdock daraufhin die Unterstützung, auch Präsidentschaftskandidat Mitt Romney distanzierte sich.

Wörtlich sagte Mourdock am Dienstag in einer Debatte: "Ich denke, selbst wenn das Leben in einer so schrecklichen Situation wie Vergewaltigung beginnt, handelt es sich um etwas, das Gott beabsichtigt hatte." Die Aussage zog US-weite Kritik nach sich.

Mourdock konterte daraufhin, es sei krankhaft zu meinen, er habe damit sagen wollen, dass Gott Vergewaltigungen wolle. Am Mittwoch setzte er nach und meinte, er hasse sexuelle Gewalt, und er glaube auch nicht, dass Gott so etwas wolle. Zugleich griff er Kritiker an, die seine Worte verdrehten und zur Polemik missbrauchten.

Romney und Republikaner distanzieren sich
Präsidentschaftskandidat Mitt Romney distanzierte sich am Mittwoch umgehend von den Worten seines Parteifreundes. Eine Sprecherin sagte, Romney teile die Ansicht Mourdocks nicht. Der republikanische Ex-Präsidentschaftskandidat und Senator John McCain entzog Mourdock via CNN die Unterstützung.

Auch die Demokraten kritisierten die Äußerung und nannten sie "frauenverachtend". Präsident Barack Obama wurde am Mittwochabend von Jay Leno bei einem Auftritt in der "Tonight Show" nach seiner Meinung zu Mourdock befragt. Obama sagte: "Ich frage mich, wie diese Typen auf solche Ideen kommen. Warum will man unterschiedliche Kategorien von Vergewaltigung unterscheiden? Das macht doch keinen Sinn." Seine Schlussfolgerung aus derartigen Äußerungen sei jedenfalls, dass man Themen, die Frauen betreffen, nicht ausschließlich Männern überlassen dürfe.

Knapp zwei Wochen vor der Präsidentenwahl ist die Äußerung hochexplosiv: Romney muss um die Gunst der weiblichen Wähler buhlen, die eher zu Amtsinhaber Obama tendieren.

Erinnerungen an Akin-Sager werden wach
Bereits im August hatte der republikanische Abgeordnete Todd Akin - der ebenfalls für den Senat kandidiert - mit der Äußerung, bei einer echten Vergewaltigung könne die Frau kaum schwanger werden, für landesweite Empörung gesorgt (siehe Infobox). Wenn es eine wirkliche Vergewaltigung sei, dann verfüge der weibliche Körper über Wege, "zu versuchen, die ganze Sache außer Betrieb zu nehmen".

Obama nannte die Äußerungen damals widerwärtig, Romney distanzierte sich. Republikaner versuchten Akin dazu zu bewegen, das Rennen um den Senatssitz aufzugeben - allerdings vergeblich.

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