"Schweigen brechen"

Exiltibeter-Demo mit “Flamme der Wahrheit” in Wien

Österreich
23.10.2012 14:08
Österreichs Exiltibeter haben am Dienstag vor dem Parlament in Wien auf die Menschenrechtssituation in Tibet aufmerksam gemacht. Im Rahmen eines vom tibetischen Exilparlament veranstalteten weltweiten Protest-Staffellaufs gegen die Kontrolle Chinas machte die "Flamme der Wahrheit" am Dienstag in der Bundeshauptstadt halt.

Bevor die "Flamme der Wahrheit" vor dem Parlament eintraf, zeigten 57 Exiltibeter auf Tafeln Porträts von Landsleuten, die sich seit dem Jahr 2009 aus Protest gegen die Unterdrückung durch China öffentlich selbst angezündet hatten. "Die Selbstverbrennungen müssen sofort ein Ende nehmen, und die Vereinten Nationen müssen ihr Schweigen brechen", forderte der Mönch Thubten Wangchen, Vertreter des tibetischen Exilparlaments in Europa. Seit den von den Vereinten Nationen erlassenen Resolutionen in den Jahren 1959, 1961 und 1965 sei nichts mehr geschehen.

"Wir wollen nur autonome Regierung"
"Es scheint, als ob die Welt nur an der chinesischen Wirtschaft interessiert ist und dabei auf die friedlichen Tibeter vergisst", mahnte der tibetische Exilparlamentarier. Dabei betonte Wangchen, dass Tibet schon lange nicht mehr die vollkommene Unabhängigkeit von China fordere: "Wir wollen nur eine autonome Regierung für Tibet, ähnlich wie Schottland im Vereinten Königreich."

Gehofft wird nun, dass der bevorstehende Wechsel an der Spitze der Kommunistischen Partei Chinas ein Umdenken bringt: "Wir können zwar nicht die chinesische Regierung ändern, aber die Chinesen können ihre Einstellung zu Tibet ändern, das ist unsere Hoffnung. Es ist jetzt realistischer als noch vor einigen Jahren", hob Wangchen hervor.

Weitere Stationen in Deutschland, Italien und der Schweiz
Transportiert in einem roten Kleinwagen traf dann die "Flamme der Wahrheit" kurz nach 10 Uhr vor dem Parlament ein: "Sie steht für die Hoffnung der Tibeter in Tibet und für ihre Menschenrechte", hielt Lobsang Gyalpo, Sprecher von Save Tibet Austria, fest. Nach Wien stünden noch Stationen in Deutschland, Italien und der Schweiz am Programm. Der Protest-Staffellauf der Flamme war am 6. Juli, zeitgleich mit dem 77. Geburtstag des Dalai Lama, des geistlichen Oberhaupts der Tibeter, gestartet.

China hält Tibet seit 1951 besetzt. Der Dalai Lama floh 1959 während eines Aufstands über die Grenze nach Indien, wo er seitdem in Dharamsala im Exil lebt.

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