"Krone": Erinnern Sie sich noch an 1986? Da haben Sie in dem Stadion, in dem Leverkusen Donnerstag spielt, ein Tor erzielt.
Rudi Völler: Das schon, aber wir haben damals gegen Österreichs Team als Vize-Weltmeister 1:4 verloren. Nicht gerade angenehm. Die schönsten Erinnerungen an Österreich verbinde ich mit dem leider viel zu früh verstorbenen Bruno Pezzey bei Werder Bremen. Er war mein liebster Mitspieler.
"Krone": Leverkusen hatte früher das Image der Bayer-Werkself, einer grauen Maus, mit hohen Ansprüchen, die selten in Erfüllung gehen.
Völler: Das Image haben wir abgelegt, wir bekennen uns zum Bayer-Werk, haben nicht so viele Fans wie Bayern, Dortmund oder Schalke, aber ein nettes, schönes Stadion für 30.000. Das passt schon.
"Krone": Aber Sie wollten in die Champions League, spielen jetzt in der Europa League. Und sind in der Tabelle derzeit Fünfter, zwölf Punkte hinter Bayern.
Völler: Mit der Platzierung könnten wir noch leben, aber wir haben zu wenig Punkte, weil wir zu viele verschenkten. Bayern und auch Dortmund, obwohl es derzeit nicht so aussieht, stehen in der Bundesliga über allen. Wir kämpfen mit anderen um Rang drei bis acht.
"Krone": Leverkusens Ziele in der Europa League?
Völler: Wir müssen unbedingt noch nächstes Jahr dabei sein. Jetzt heißt es einmal, Donnerstag in Wien zu punkten. Ich war am Fernseher tief beeindruckt, wie Österreichs Team im September Deutschland trotz Niederlage alles abverlangt hat. Ich denke, so eng wird es auch Donnerstag werden.
"Krone": Aber Rapid hat das 0:2 im Wiener Derby sicher mehr zugesetzt als Leverkusen das 2:2 gegen Mainz.
Völler: Okay, aber es wird sicher wieder zum berühmten David-gegen-Goliath-Effekt kommen. Vor einer hoffentlich großen Kulisse.
"Krone": 42.000 Karten waren bis Sonntag bereits verkauft.
Völler: Was, so viele? Dann freu' ich mich noch mehr auf Wien.
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