Am 6. Oktober schlug der ca. 40-jährige Mann zum ersten Mal zu: Er spazierte ins "Sacher" und fuhr hinauf zu den Zimmeretagen. Dort schnitt er das am Gang hängende Gemälde "Die heilige Familie" aus dem Rahmen, packte es in einen Plastiksack und verließ damit seelenruhig die Nobelherberge. Als eine Angestellte den Coup bemerkte, war es bereits zu spät.
Da sein Plan zu funktionieren schien, machte sich der Täter tags darauf erneut ans Werk. Wieder stattete er dem "Sacher" einen Kurzbesuch ab, ließ das Bild "Jäger" des Landschaftsmalers Leopold Fertbauer unter einem Regenponcho verschwinden und suchte das Weite.
Sein dritter Coup führte ihn ins "Imperial": Dort entwendete er nach demselben Modus Operandi das Gemälde "Nach dem Brand", das dem Biedermeier-Maler Johann Matthias Ranftl zugeschrieben wird.
40.000 Euro Schaden
Alle drei Bilder stammen aus der Zeit des Biedermeier. "Es handelt sich um Gemälde von anerkanntem künstlerischem Wert", so Polizeisprecher Roman Hahslinger. Der Schaden wird auf rund 40.000 Euro geschätzt.
Nach dem Täter wird international gefahndet. Von den Bildern der Überwachungskamera im "Sacher" hatten sich die Ermittler viel versprochen: Sie zeigen den Mann just in dem Moment, als er das Hotel mit der Beute verlässt.
Nachdem bislang kein einziger Hinweis zu dem Kunstdieb eingegangen ist, vermutet die Polizei, dass ein "Kriminaltourist" am Werk war, der sich nach seinen erfolgreichen Beutezügen gleich wieder ins Ausland abgesetzt haben dürfte. Bislang wurden auch keine Verbindungen zu anderen Kunstdiebstählen gefunden.
Zweckdienliche Hinweise erbittet die Polizei unter der Telefonnummer 01/31310-62 800.
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