Bürokratie-Sumpf

Formel-1-Teams zittern vor dem indischen Zoll

Sport
22.10.2012 14:06
Ausgerechnet in der heißesten WM-Phase zittern die Teams der Formel 1 vor dem indischen Zoll. Ob am kommenden Wochenende alle neuen Teile mit an die Strecke dürfen, ist aufgrund der komplizierten Zollbestimmungen fraglich. Nach dem Bürokratie-Chaos beim Indien-Grand-Prix im Vorjahr sind die Rennställe immer noch skeptisch, ob es heuer besser klappen wird.

Vor allem die Spitzenteams Ferrari und Red Bull, die sich die Titel wohl untereinander aufteilen werden, müssen besonders gut planen. In Maranello wurde hart an den Weiterentwicklungen der "roten Göttin" gearbeitet, nachdem Fernando Alonso die WM-Führung an Titelverteidiger Sebastian Vettel nach dessen Sieg-Hattrick hatte abgeben müssen.

"Wir müssen ein Auto für die erste Reihe haben, sonst macht es uns das Leben viel schwerer, und du läufst Gefahr, in Unfälle verwickelt zu werden", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Dazu gehört aber auch, dass die sogenannten Updates an die Strecke kommen. Eine Zusatzlieferung wollte die "Scuderia" zum viertletzten WM-Lauf 2012 nicht wagen.

Indien versinkt im Sumpf der Bürokratie
Denn Indien neigt zu verschärfter Bürokratie. Organisatoren einer Messe in Neu Delhi beklagen, dass sie jedes Jahr wieder für die immer gleiche Veranstaltung 17 verschiedene Behörden kontaktieren müssen. Jede dieser Behörden - darunter nicht nur Stellen wie die Feuerwehr, sondern beispielsweise das Amt für Ungezieferbekämpfung - muss eine Genehmigung oder zumindest eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen.

Kein Wunder, dass sich die Teamverantwortlichen der Formel 1 nun wieder ob der strengen Zollbestimmungen Sorgen machen. "Es ist das heikelste Rennen, was das betrifft", räumte McLarens Technischer Direktor Paddy Lowe ein. Selbst die Art und Weise, wie die Zollscheine angebracht sind, müsse stimmen.

F1-Zirkus hetzt um die halbe Welt
Die ohnehin logistische Herausforderung mit der einzigartigen Übersee-Hatz in diesem Jahr wird dadurch noch erschwert. Vor gut einer Woche wurden die Wagen von Südkorea per Fracht auf die Reise nach Neu Delhi geschickt. Sieben Tage später kommt es in Abu Dhabi zum drittletzten Saisonrennen.

"Wir wissen, dass die Zolleinreise mühsam ist", gab Vicky Chandhok zu. Der Präsident des indischen Motorsportverbandes meinte, dass die Regierung wenig tue, um den Ablauf des Grand-Prix-Events zu vereinfachen. Allerdings ist das Rennen auch ausschließlich privat und nicht mit staatlichen Geldern finanziert.

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(Bild: KMM)



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