ÖFB-Team überzeugt

Göttlicher Beistand bei rot-weiß-rotem Gute-Laune-Kick

Sport
17.10.2012 10:52
Einen "dreckigen Sieg" hatte sich Christian Fuchs vor dem WM-Quali-Spiel gegen Kasachstan am Dienstag in Wien gewünscht. Doch der Wunsch des ÖFB-Kapitäns blieb unerhört. Es wurde nämlich eine ganz und gar un-österreichische Gute-Laune-Gala mit Spaßfußball par excellence, ungeahnter Effizienz und sogar göttlichem Beistand. Den hatte der Mann des Abends "geordert" - David Alaba: "Ich bin Gott dankbar, dass er mir und uns so viel Kraft gegeben hat."

Einer muss sich bei aller rot-weiß-roter Euphorie an der eigenen Nase nehmen und seine Leistung ernsthaft hinterfragen: "Krone"-Kolumnist Herbert Prohaska. Er hatte vor dem Spiel auf einen 3:0-Sieg für Österreich getippt. Dass es letztlich ein überzeugendes 4:0 wurde, hat seines Erachtens einen ebenso einfachen wie triftigen Grund: "Das Nationalteam hat am Dienstag alles richtig gemacht", ließ er in der "Krone" vom Mittwoch wissen. "Von Anfang an voll da gewesen, Druck erzeugt, das Spiel gemacht, Chancen erarbeitet." Und sie endlich auch verwertet.

Janko: "Sind zurück in der Spur"
Und zwar nicht zuletzt dank Marc Janko. Der oft belächelte, weil bisweilen unbewegliche Türkei-Legionär widerlegte eindrucksvoll die oft postulierte These, wonach reine Strafraumstürmer im modernen Fußball nichts verloren hätten. "Jeder Doppelpack ist schön. Heute war es aber sehr wichtig für uns und für Österreich, dass wir wieder zurück in der Spur sind", jubelte er.

In der Tat sind dem ÖFB-Team mit einer Leistung wie am Dienstag gegen jeden Gegner aus der Quali-Gruppe C Punkte zuzutrauen. Vor allem, wenn Alaba weiter in Hochform agiert. Der Rückkehrer lieferte ein eindrucksvolles Comeback ab - nicht nur wegen seines Volltreffers und seinen beiden Torvorlagen (siehe Infobox).

Koller: "Haben konsequent nach vorne provoziert"
Die nicht unriskante Strategie von Teamchef Marcel Koller, Alaba von Beginn an zu bringen, ging also voll auf. "Klar, wir freuen uns natürlich alle über diesen Sieg", frohlockte der Dirigent des rot-weiß-roten Gute-Laune-Orchesters. "Wir haben gewusst, dass wir den Gegner konsequenter nach vorne provozieren müssen, um uns 1:1- Situationen zu ermöglichen." Das war noch einige Tage zuvor beim biederen 0:0 in Astana kaum gelungen.

Am Dienstag aber funktionierte endlich all das, was Koller so sehr erhofft hatte: Tempodribblings - vor allem durch den starken Arnautovic - gingen auf, raumöffnende Steilpässe in die Schnittstelle der nur anfangs sattelfesten Kasachstan-Abwehr und flüssige Kombinationen bis in den Strafraum. "Sicher war es auch ein Grund, dass wir uns auf dem Naturrasen im Happel-Stadion leichter getan haben als auf dem Kunstrasen in Kasachstan", erklärte Koller.

Harnik: "Haben viel mehr investiert"
Martin Harnik, der in der Schlussphase das 4:0 erzielte, wusste aber noch einen anderen Grund für die starke Vorstellung des ÖFB-Teams. "Wir haben viel mehr investiert, damit die Kasachen nicht aus ihrer eigenen Hälfte herauskommen", so der Stuttgart-Legionär, der zuvor im Team oft als Chancentod verschrien gewesen war.

Selbst Kasachstans Teamchef Miroslav Beranek war von der Peformance der Österreicher angetan. Er erklärte nach Abpfiff: "Die Österreicher haben gezeigt, dass sie um einiges stärker sind als Irland." Das macht Hoffnung. Die von "Krone"-Kolumnist Prohaska noch verstärkt wird: "In dieser Form traue ich der Nationalelf auch zu, dass sie in den Qualifikationsspielen gegen Schweden und Irland etwas holt."

Voting in der Infobox: Schafft unser Nationalteam die Quali für die WM?

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(Bild: KMM)



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