Gurtmuffel in Gefahr

Jeder 7. Tote auf Autobahnen war nicht angeschnallt

Österreich
17.10.2012 08:13
Jeder siebente Verkehrstote auf Österreichs Autobahnen war nicht angegurtet. Acht der 55 Todesopfer im heurigen Jahr trugen keinen Sicherheitsgurt. "Da nützen Anpralldämpfer und modernste Leitschienen nichts, wenn sich die Leute nicht anschnallen", kritisierte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV), und forderte empfindlich höhere Strafen für Gurtmuffel.

Die Anschnallmoral ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. "Wir haben hinten und vorne eine Quote von 88 Prozent. In Deutschland liegt sie bei fast 100", sagte Thann. Würden alle Autofahrer einen Sicherheitsgurt verwenden, gäbe es pro Jahr 80 Verkehrstote in Österreich weniger, ist der KfV-Direktor überzeugt.

Ohne Gurt ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall getötet zu werden, siebenmal höher und damit bei fast 100 Prozent. Mit Gurt gehen dagegen rund 80 Prozent der Unfälle glimpflich aus.

500 Mio. Euro für Sicherheit auf Autobahnen
Autobahnen zählen in Österreich zu den sichersten Straßen. 2011 gab es einen historischen Tiefststand an Verkehrstoten auf Autobahnen und Schnellstraßen: 59 Menschen starben nach Unfällen, was einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber 2010 entsprach (2010 waren es noch 78 Tote). "Wir investieren jedes Jahr 500 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit", betonten die Asfinag-Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl, "wenn sich die Autofahrer aber nicht anschnallen, nützt das bei Unfällen wenig."

Höhere Strafen und Vormerkung gefordert
Der klassische Gurtmuffel ist männlich. Eine Analyse der Unfallzahlen ergab, dass sich Gurtverweigerer quer durch alle Altersklassen finden lassen. "Sie wissen, dass es gefährlich ist, und schnallen sich trotzdem bewusst nicht an", meinte Thann. Diesen unverbesserlichen zwölf Prozent der Autofahrer könne man nur durch Erhöhung der Strafen und eine Vormerkung beikommen.

Im Jahr 2012 zeigt sich bislang bei den Unfällen auf Autobahnen generell ein leicht negativer Trend. Bis Mitte Oktober gab es heuer nämlich bereits 55 Tote (2011 waren es im Vergleichszeitraum 51).

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele