Die Anschnallmoral ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. "Wir haben hinten und vorne eine Quote von 88 Prozent. In Deutschland liegt sie bei fast 100", sagte Thann. Würden alle Autofahrer einen Sicherheitsgurt verwenden, gäbe es pro Jahr 80 Verkehrstote in Österreich weniger, ist der KfV-Direktor überzeugt.
Ohne Gurt ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall getötet zu werden, siebenmal höher und damit bei fast 100 Prozent. Mit Gurt gehen dagegen rund 80 Prozent der Unfälle glimpflich aus.
500 Mio. Euro für Sicherheit auf Autobahnen
Autobahnen zählen in Österreich zu den sichersten Straßen. 2011 gab es einen historischen Tiefststand an Verkehrstoten auf Autobahnen und Schnellstraßen: 59 Menschen starben nach Unfällen, was einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber 2010 entsprach (2010 waren es noch 78 Tote). "Wir investieren jedes Jahr 500 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit", betonten die Asfinag-Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl, "wenn sich die Autofahrer aber nicht anschnallen, nützt das bei Unfällen wenig."
Höhere Strafen und Vormerkung gefordert
Der klassische Gurtmuffel ist männlich. Eine Analyse der Unfallzahlen ergab, dass sich Gurtverweigerer quer durch alle Altersklassen finden lassen. "Sie wissen, dass es gefährlich ist, und schnallen sich trotzdem bewusst nicht an", meinte Thann. Diesen unverbesserlichen zwölf Prozent der Autofahrer könne man nur durch Erhöhung der Strafen und eine Vormerkung beikommen.
Im Jahr 2012 zeigt sich bislang bei den Unfällen auf Autobahnen generell ein leicht negativer Trend. Bis Mitte Oktober gab es heuer nämlich bereits 55 Tote (2011 waren es im Vergleichszeitraum 51).
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