ÖFB-Elf rehabilitiert

Österreicher lassen Kasachstan bei 4:0 keine Chance

Sport
16.10.2012 22:28
Das ÖFB-Team hat am Dienstagabend im dritten Anlauf den ersten Dreipunkter in der laufenden WM-Qualifikation geschafft. Die Österreicher dominierten die Kasachen beim 4:0 in Wien nach Belieben und ließen sowohl Ball als auch Gegner sehr gut laufen, allein bei der Chancenverwertung haperte es wieder ein wenig. Mann des Spiels: David Alaba, der die ersten beiden Tore vorbereitete und das 3:0 dann selbst erzielte. Nur am 4:0 durch Martin Harnik war er nicht beteiligt - da war er bereits ausgewechselt.

Neben Alaba und Marc Janko hatte Teamchef Marcel Koller im Vergleich zum 0:0 in Astana am Freitag auch Florian Klein neu in die Anfangself beordert, dafür blieben Julian Baumgartlinger, Andreas Ivanschitz und György Garics auf der Bank. Doch nicht nur die Anfangsformation, auch das Auftreten des ÖFB-Teams vor 43.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion änderte sich: Christian Fuchs und Co. suchten von Beginn an zielstrebig den Weg zum Tor und schnürten den wieder mit einer strikten Defensiv-Taktik angetretenen Gegner in dessen Hälfte ein.

Janko bringt Maßflanke von Alaba im Tor unter
Dadurch ergaben sich fast zwangsläufig zahlreiche Chancen. Janko knallte über die Latte (7.), Harnik traf das Außennetz (9.) und scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel am kasachischen Goalie Andrej Sidelnikow (15.). Erstmals belohnt wurden die österreichischen Offensivbemühungen in der 24. Minute, als Janko von Alaba mit einer Maßflanke bedient wurde und per Kopf seinen zwölften Länderspieltreffer erzielte, den ersten seit dem 3:1 am 29. Februar gegen Finnland.

Die Führung wirkte befreiend auf die Hausherren, die sich unmittelbar danach fast Chancen im Minutentakt erarbeiteten. Marko Arnautovic bereitete Sidelnikow mit Distanzschüssen Probleme (27., 31.), Alaba traf mit einem spektakulären Volley nach Junuzovic-Eckball die Stange (28.), und ein Harnik-Fersler kullerte neben das Tor (29.).

Kasachstan im Spiel nach vorne nicht existent
Nach rund einer halben Stunde ließen es die Österreicher etwas ruhiger angehen und sorgten vor dem Halbzeitpfiff nur noch bei einem Janko-Schuss über das Tor (43.) für Gefahr. Die Pause konnten sich die Koller-Schützlinge problemlos genehmigen, schließlich waren die Kasachen auch nach dem Gegentreffer nur darauf bedacht, so wenige Tore wie möglich zu kassieren. Die einzige in Ansätzen vielversprechende Aktion der Nummer 147 der Welt schloss Ulan Konisbajew mit einem Weitschuss über das Gehäuse von Robert Almer ab (40.).

Goalie Sidelnikow verhindert Gäste-Debakel
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Geschehen. Die Österreicher dominierten klar, ließen aber wie schon in den vergangenen Partien viele Chancen aus. So fand etwa Alaba aus kurzer Distanz in Sidelnikow seinen Meister (47.). In der 63. Minute lieferte der Jungstar aber die Vorlage zu Jankos zweitem Treffer. Und zwar nach dem fast gleichen Muster wie beim 1:0: Flanke von halb-links, Kopfball Janko, Tor.

Alaba selbst war dann aber in der 71. Minute nach Vorarbeit von Arnautovic erfolgreich. Drei Minuten davor hatte Harnik einen Sitzer ausgelassen. Mit dem 3:0 war die Luft etwas draußen, die ÖFB-Elf spielte den Sieg locker über die Zeit und kam in der 93. Minute noch zum vierten Treffer: Nach einem Idealpass von Arnautovic war Harnik per Direktschuss erfolgreich.

Alaba als Mann des Tages
Der Mann des Tages blieb allerdings Alaba: Beim 0:0 am Freitag in Astana war er noch nicht im Kader gestanden. Nach Rücksprache mit Bayern-Trainer Jupp Heynckes nominierte ihn Teamchef Koller aber für das "Rückspiel" nach. Alaba agierte in diesem anstelle von Baumgartlinger als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld. Dabei hatte er seit dem deutschen Cupfinale gegen Borussia Dortmund (2:5) vor mehr als fünf Monaten (12. Mai) kein Pflichtspiel mehr bestritten.

Ohne seine ordnende Kraft im Mittelfeld hatte das ÖFB-Team in zwei Pflichtspielen gegen Deutschland (1:2) und Kasachstan (0:0) nur einen Punkt geholt. Die fehlende Praxis sah man Alaba nur in einigen Zweikämpfen an. "Dafür ist man im ersten Spiel nach einer so langen Verletzungspause immer besonders motiviert", begründete Koller seinen Platz in der Startformation. "Damit kann man die fehlende Spielpraxis überwinden." Der Schweizer sollte recht behalten.

Der nächste Auftritt der Koller-Schützlinge steigt am 14. November in Linz mit dem Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste. In der WM-Qualifikation geht es am 22. März 2013 daheim gegen die Färöer und vier Tage später in Dublin gegen Irland weiter.

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Österreich - Kasachstan 4:0 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 43.000, SR Jakob Kehlet/DEN
Tore: Janko (24., 63.), Alaba (71.), Harnik (93.)
Gelbe Karten: Harnik, Kavlak bzw. Bogdanow
Österreich: Almer - Klein, Prödl (59. Dragovic), Pogatetz, Fuchs - Kavlak, Alaba (81. Leitgeb) - Harnik, Junuzovic, Arnautovic – Janko (81. Jantscher)
Kasachstan: Sidelnikow - Nurdauletow, Muchtarow, Dimitrenko (74. Gurman), Kirow - Bogdanow - Konisbajew, Schachmetow (70. Islamchan), Korobkin, Nurgalijew (83. Chairullin) - Gridin

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(Bild: KMM)



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