In Italien beschossen

Bedrohter Waldrapp aus Österreich schwer verletzt

Österreich
13.10.2012 14:21
Ein Waldrapp aus Österreich ist in der toskanischen Ortschaft Cecina Opfer der italienischen Jagdleidenschaft geworden: Der Vogel wurde von einigen Förstern von Bleikugeln schwer verwundet aufgefunden, teilte die Vogelschutzorganisation "Lega italiana protezione uccelli" (LIPU) mit.

Der mit GPS-Sender ausgestattete Waldrapp war in Cecina schwer verletzt gefunden worden. Sieben Bleikugeln hätten die Flügel stark in Mitleidenschaft gezogen, auch die Füße des Vogels wiesen Wunden auf, berichtete ein Sprecher der Vogelschutzorganisation. Das Tier wurde einer Operation unterzogen, doch es ist bislang nicht klar, ob er gerettet werden kann - der Waldrapp hatte bereits viel Blut verloren.

"Skandalös, dass diese Vögel bei uns angeschossen werden"
Der Verband verurteilte die Schussattacke auf den Vogel. "Das Waldrappteam aus Wien bemüht sich, diese beinahe ausgestorbenen Zugvögel zu retten. Es ist skandalös, dass diese Vögel bei uns angeschossen werden", kommentierte LIPU den Vorfall.

Das Waldrappteam, das vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt wird, zieht Küken der bedrohten Art aus Zoos mit der Hand auf und zeigt ihnen mit Ultraleichtflugzeugen die Flugroute in geeignete Wintergebiete. Um sie besser kontrollieren zu können, werden die Vögel mit GPS-Sendern ausgestattet, die sie wie einen Rucksack tragen.

In Europa im 17. Jahrhundert völlig ausgerottet
Der Waldrapp gehört zur Familie der Ibisse und war einst in Europa weit verbreitet. So zählten Österreich, Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Spanien und der Westen des Balkans zur Heimat der schwarz gefiederten Vögel. Illegale Jagd war der Hauptgrund dafür, dass der Waldrapp im 17. Jahrhundert in Europa beinahe vollständig ausgerottet wurde.

Ein ausgewachsener Waldrapp kann bei einer Länge von bis zu 67 Zentimetern rund 1,5 Kilogramm schwer werden. Die geselligen Vögel, die sich in der Natur zu Kolonien mit bis zu hundert Tieren zusammenschließen, können 20 Jahre alt werden.

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