Opa als "Täter"

Frau durch Schuss verletzt: Hergang war frei erfunden

Österreich
12.10.2012 13:28
Die hinterlistige Schussattacke, bei der am 20. September im Wiener Bezirk Donaustadt eine 19-Jährige schwer verletzt wurde, war - zumindest was den Tathergang angeht - frei erfunden: Nicht ein Unbekannter steckte dahinter, wie die junge Frau erklärt hatte, sondern ihr Großvater. Der alte Herr hatte unabsichtlich geschossen, seine Enkelin wollte ihn laut Polizei durch eine unwahre Behauptung schützen.

Die schwangere 19-Jährige hatte gegenüber Beamten angegeben, dass sie bei einem Spaziergang mit ihrem Hund und ihrem Freund angeschossen worden war - mehrere Schrotkugeln trafen die junge Frau an Kopf und Brust. Sie musste schwer verletzt ins Spital eingeliefert werden.

Erst als die Frau am Donnerstag entlassen wurde, gestand die 19-Jährige den Polizisten die Wahrheit. "Nach anfänglichem Leugnen gab sie an, dass sie von ihrem im gemeinsamen Haus lebenden 76-jährigen Großvater aus Unachtsamkeit mit einem Kleinkalibergewehr angeschossen worden war", so die Polizei. Die Enkelin wollte den Opa schützen, daher hatte sie behauptet, von einem Unbekannten attackiert worden zu sein.

Falsche Angaben bleiben für 19-Jährige ohne Folgen
Die Ermittler waren bereits nach kriminaltechnischen Untersuchungen stutzig geworden: Aufgrund der Verletzungen musste der Schuss nämlich in unmittelbarer Nähe abgegeben worden sein.

Der 19-Jährigen dürfte trotz der falschen Angaben strafrechtlich nichts passieren: Denn sie wurde bisher nicht offiziell einvernommen - was u.a. eine Belehrung über ihre Rechte voraussetzen würde und bestimmten Formvorschriften folgt -, sondern nur im Krankenhaus von Beamten befragt. Der 21-jährige Lebensgefährte hingegen war bereits polizeilich einvernommen worden - er wird nun wegen falscher Beweisaussage angezeigt.

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