Neue Teamchefin

Kaltenborn: “Ich habe mir bei Sauber hohe Ziele gesetzt”

Sport
11.10.2012 11:44
Monisha Kaltenborn wird die erste Teamchefin der Formel 1. Die seit Langem angekündigte Stabübergabe an der Spitze wurde am Donnerstag in Yeongam, wo am Sonntag der Große Preis von Südkorea ausgetragen wird, endgültig vollzogen. Die Österreicherin mit indischen Wurzeln übernimmt ab sofort den Posten von Peter Sauber beim gleichnamigen Privatrennstall, der derzeit auf Rang sechs der WM-Konstrukteurswertung liegt. "Ich habe mir hohe Ziele gesetzt", erklärte Kaltenborn.

"Ich möchte das Team im Sinne von Peter Sauber weiterentwickeln und zu Erfolgen führen", sagte die 41-Jährige, die seit 2000 für Sauber arbeitet und 2010 Vorsitzende der Geschäftsführung wurde. Sie besitzt auch ein Drittel der Firmenanteile. "Ich bin ganz sicher, dass Monisha alles Rüstzeug hat, um eine ausgezeichnete Teamchefin zu sein", sagte Sauber, der am Samstag 69 Jahre alt wird.

Schon Erfahrung als Teamchefin gesammelt
Kaltenborn, die als Achtjährige mit ihren Eltern von Nordindien nach Wien emigrierte, wird die Verantwortung an diesem Wochenende an der Rennstrecke in Yeongam nicht zum ersten Mal tragen. Die 41-Jährige hatte Peter Sauber schon zuletzt in Suzuka sowie im September in Monza in dessen Rolle als Teamchef erfolgreich - mit jeweils einer Podestplatzierung durch Kamui Kobayashi (Dritter in Japan) und Sergio Perez (Zweiter in Italien) - vertreten.

"Moment für die Stabübergabe ist richtig"
Schon vor geraumer Zeit hatte Sauber angekündigt, sich nach und nach zurückzuziehen. "Jetzt passt es für uns beide, und deshalb ist der Moment für die Stabübergabe richtig", sagte der Zürcher, der Chef des Verwaltungsrates seiner Firmen-Gruppe und für die strategische Ausrichtung verantwortlich bleibt. Er hatte das Team vor über 40 Jahren gegründet.

Kaltenborn war nach dem Jus-Studium in Wien und Deutschland in Anwaltskanzleien tätig. 1998 wechselte sie zur Fritz-Kaiser-Gruppe nach Liechtenstein, wo sie erstmals mit der Formel 1 Kontakt aufnahm. Kaltenborn war als Juristin der Gruppe für das Engagement beim damaligen Red-Bull-Sauber-Team zuständig.

Anfang 2000 wechselte Kaltenborn dann zu Sauber, wo sie zunächst die Rechtsabteilung übernahm und seit 2001 Mitglied der Geschäftsführung ist. Derzeit lebt die Mutter eines Sohnes und einer Tochter mit ihrem deutschen Mann Jens in Küsnacht in der Schweiz. Nach Vijay Mallya von Force India ist sie der zweite in Indien geborene Formel-1-Teamchef.

"Oft ist's ein Vorteil, unterschätzt zu werden"
Über ihre Sonderstellung als Frau an der Formel-1-Spitze meinte Kaltenborn auf der Sauber-Website: "Ich bekleide diese Aufgabe mit Leidenschaft und sehe keinen Grund, warum ich das als Frau nicht tun sollte." Dass "dies nicht überall so selbstverständlich angenommen wird", reflektierte sie durchaus mit Humor. So habe sie ein Ex-Teamchef ein Jahr lang für die Übersetzerin von Peter Sauber gehalten. Kein echtes Problem für sie: "Manchmal kann es ein echter Vorteil sein, unterschätzt zu werden."

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(Bild: KMM)



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