Vor Gericht in L.A.

Produzent des Mohammed-Films streitet Vorwürfe ab

Ausland
11.10.2012 08:44
Der wegen Vorstoßes gegen seine Bewährungsauflagen in U-Haft sitzende Produzent des islamfeindlichen Mohammed-Videos "Unschuld der Muslime" ist am Mittwoch in Kalifornien erneut einem Richter vorgeführt worden. Mark Basseley Youssef - auch bekannt als Nakoula Basseley Nakoula - hat dabei alle acht gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.

Der 55 Jahre alte koptische Christ mit ägyptischen Wurzeln war Ende September verhaftet worden. Ihm werden Verstöße gegen seine Bewährungsauflagen aus einer Verurteilung wegen gewerblichen Bank- und Kreditkartenbetrugs im Jahr 2010 vorgeworfen. Das Gericht setzte eine weitere Anhörung für den 9. November an. Der Mann muss bis zur Beweiserhebung in Haft bleiben.

Sein Amateur-Film "Unschuld der Muslime", der den Propheten Mohammed als Frauenheld, Homosexuellen und Päderasten verunglimpft, wurde im Sommer 2011 in der Nähe von Los Angeles gedreht. Im Internet platzierte Ausschnitte des Films lösten massive Proteste in der islamischen Welt aus. Dabei gab es mehr als 50 Tote.

Falsche Identitäten und Internet benutzt
Nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft hat Youssef gegen mehrere Bewährungsauflagen verstoßen. So habe er als Geschäftsmann verschiedene Namen benutzt und sich im Internet betätigt, obwohl er nur mit ausdrücklicher Zustimmung seines Bewährungshelfers einen Computer hätte benutzen dürfen.

Nakoula hatte 2002 seine Namen legal in Mark Basseley Youssef geändert, die Behörden während des Betrugsverfahrens aber nicht darüber informiert, sondern ließ sich weiter als Nakoula Basseley Nakoula in den Akten führen. Für Betrugsdelikte mit Schecks soll er nach Behördenangaben über ein Dutzend Alias-Namen, 60 verschiedene Konten und über 600 Kreditkarten genutzt haben.

Kaution wegen Fluchtgefahr abgelehnt
Der Staatsanwalt wirft ihm jetzt vor, die Bewährungshelfer über seinen richtigen Namen belogen und trotz Verbots Alias-Namen verwendet zu haben. Unter dem Namen Sam Bacile hatte der koptische Christ den Mohammed-Film produziert.

Die Anwälte des 55-Jährigen argumentieren, dass seine jüngsten Aktivitäten nicht mit seiner Verurteilung wegen Bankbetrugs in Verbindung gebracht werden dürfen. Schließlich habe er keine Pseudonyme gegenüber Geldinstituten verwendet.

Youssef sitzt seit dem 28. September in Haft, eine Freilassung auf Kaution wurde wegen Fluchtgefahr abgelehnt. Als die gewaltsamen Proteste begannen, war er aus seinem Haus in einem Vorort von Los Angeles verschwunden und untergetaucht.

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