Schwacher Auftritt

Barack Obama zu Debatten-Flop: “Ich war zu höflich”

Ausland
11.10.2012 10:43
"Ich war einfach zu höflich": Mit diesen Worten hat US-Präsident Barack Obama am Mittwoch seinen schwachen Auftritt in der ersten TV-Debatte gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney erklärt. Es sei schwierig gewesen, Romney immer wieder vorzuhalten, dass er nicht die Wahrheit sage, wird Obama vom Online-Portal "Black America Web" zitiert.

Bei der nächsten Debatte kommende Woche wolle er seinem Gegner aber mehr Paroli bieten. "Wir werden dann etwas mehr Aktivität sehen", sagte Obama. Gegenüber dem US-Sender ABC gab der Präsident zu, einen schlechten Tag erwischt zu haben, "Romney dagegen hat einen guten Tag erwischt". Unabhängig von der Tagesform seien die grundsätzlichen inhaltlichen Fragen des Präsidentschaftswahlkampfes aber die gleichen geblieben, betonte Obama. Bei der Wahl am 6. November erwarte er ein knappes Ergebnis.

Der Präsident hatte bei der Fernsehdebatte eher matt gewirkt, Romney konnte nach Ansicht von Experten das erste von insgesamt drei TV-Duellen für sich entscheiden. Auch laut Umfragen siegte der Obama-Herausforderer bei der Debatte, seine Popularitätswerte stiegen anschließend.

Romney, der sich bei den Vorwahlen deutlich nach rechts bewegt hatte, versucht derweil, immer versöhnlichere Positionen einzunehmen, um so die alles entscheidenden Wechselwähler für sich zu gewinnen. Jetzt machte er klar, dass er die gegenwärtig geltenden Abtreibungsregeln nicht verschärfen wolle, falls er zum Präsidenten gewählt werden sollte. Er plane keine entsprechenden Gesetzesinitiativen, sagte er bei einem Redaktionsbesuch einer Zeitung in Iowa. Allerdings wolle er dafür sorgen, dass keine US-Entwicklungshilfegelder in der Dritten Welt zur Abtreibung genutzt werden.

Zweite Debatte in der nächsten Woche
Die nächste Debatte zwischen den beiden Politikern steht in der kommenden Woche an. Zuvor treffen am Donnerstagabend US-Vizepräsident Joe Biden und der republikanische Vizekandidat Paul Ryan bei ihrer einzigen Fernsehdebatte aufeinander. Bei dem eineinhalbstündigen Rededuell an einer Hochschule in der Kleinstadt Danville im US-Staat Kentucky geht es um innen- und außenpolitische Themen.

Der 69-jährige Biden, der seit über 30 Jahren dem Senat angehört, ist ein erfahrener Debattenredner. Allerdings gilt er als Politiker mit einem losen Mundwerk, der mit seinen rhetorischen Patzern Obama mitunter in Verlegenheit bringt.

Dagegen hat der 42 Jahre alte Ryan keine Erfahrungen mit TV-Debatten sowie der Außen- und Sicherheitspolitik. Der Kongressabgeordnete hat vor allem mit einem radikalen Sparprogramm Schlagzeilen gemacht, das scharfe soziale Einschnitte vorsieht. Kritiker stellen infrage, ob er in der Lage sei, im Falle des Falles die Führung im Weißen Haus zu übernehmen.

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