Neue Sanktionen

US-Studie: Iran hat binnen zehn Monaten Bombe

Ausland
10.10.2012 11:31
Unmitellbar nach Bekanntwerden neuester Erkenntnisse zum iranischen Atomprogramm - laut einer US-Studie könnte Teheran binnen zehn Monaten eine Atombombe bauen - hat US-Präsident Barack Obama am Dienstag neue Sanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt. Diese richten sich gegen Unternehmen und Personen, die dem Mullah-Regime Kreditgeschäfte ermöglichen oder für die Regierung in Teheran iranisches Öl transportieren.

Der Westen will den Iran mit Sanktionen daran hindern, Atomwaffen zu entwickeln. Die bisherigen Maßnahmen hätten bereits "tiefer gehende und vorzeigbare Ergebnissen produziert", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Der Iran ist bereits von internationalen Bankgeschäften ausgeschlossen und muss wegen des Boykotts von Ölimporten durch die EU Einnahmeverluste hinnehmen.

Studie: Iran binnen zehn Monaten im Besitz der Bombe
Die neue Sanktionsrunde wurde nur einen Tag nach der Veröffentlichung eines Expertenberichts, der sich mit dem Zeitfenster bis zum möglichen Bau einer iranischen Atombombe beschäftigt hatte, von der US-Regierung erlassen. Besondere Brisanz enthält der Bericht, der von Experten des Instituts für Wissenschaft und Internationale Sicherheit in Washington erstellt wurde, weil laut Einschätzung der Autoren der Iran binnen zehn Monaten eine einsatzfähige Atombombe bauen könnte. Allerdings würde die internationale Gemeinschaft ein solches Projekt rechtzeitig bemerken.

Westen führt "Psycho-Krieg"
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad sprach zuletzt von einem "Psycho-Krieg" und will weiterhin am Atomprogramm festhalten, das nach iranischer Darstellung nur friedlichen Zwecken dient.

Sanktionen bringen Währung unter Druck
Auch wenn die amerikanische Regierung einen Militärangriff nicht kategorisch ausschließt, setzt Washington bisher gemeinsam mit der EU auf gezielte Sanktionen gegen den Iran. Diese scheinen auch für die derzeitige Währungskrise im Land verantwortlich zu sein. Der Rial hat seit Ende 2011 mehr als 80 Prozent seines Wertes verloren. Grund ist der Mangel an Devisen und die starke Inflation infolge der Sanktionen des Westens gegen Teheran. Dem widerspricht die iranische Regierung und gibt internationalen Spekulanten die Schuld für die Krise.

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