Blutbad in Syrien

Autobomben-Serie fordert Dutzende Tote in Aleppo

Ausland
03.10.2012 14:29
In der syrischen Metropole Aleppo sind am Mittwoch mindestens 40 Menschen getötet und rund 100 weitere verletzt worden, als kurz hintereinander vier Autobomben explodierten. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von Leichen sowie völlig zerstörten Straßen und Gebäuden im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Landes. Als Urheber der Anschläge werden Aufständische vermutet. Das Blutbad ereignete sich wenige Tage vor der Rückkehr des UNO-Sondergesandten Lakhdar Brahimi in die Krisenregion.

Die Staatsmedien und die Opposition berichteten übereinstimmend, die ersten drei Sprengsätze seien vor dem Offiziersklub auf dem Saadallah-al-Jabiri-Platz in Aleppo in die Luft gegangen. Dabei seien vor allem Armeeangehörige getötet worden. An dem Platz im Zentrum der seit Monaten heftig umkämpften Stadt befinden sich zudem zahlreiche Regierungsgebäude. Die vierte Autobombe ging den Angaben zufolge dann in der Nähe der Handelskammer in die Luft.

Aleppo war bis Juli unter der Kontrolle der Regierung, danach begann ein erbitterter Kampf zwischen Armeeeinheiten und Aufständischen um die 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt im Norden des Landes. In der vergangenen Woche starteten die Rebellen eine neue Offensive, um die Metropole einzunehmen. Im Zuge der heftigen Kämpfe geriet auch der zum Weltkulturerbe zählende historische Basar in der Altstadt in Brand (siehe Infobox).

Brahimi vor neuerlicher Mission
Unterdessen will Syrien-Gesandter Brahimi nach seinen Gesprächen auf der UNO-Generalversammlung in New York noch in dieser Woche in die Krisenregion zurückkehren. Brahimi werde nach Syrien reisen und erneut versuchen, einen Weg zum politischen Dialog zu ebnen, sagte der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson am Mittwoch.

Brahimis Ziel seien demnach Verhandlungen zwischen der Führung um Präsident Bashar al-Assad und den Rebellen. Den Anfang solle das Regime mit einer Einstellung der Luftangriffe machen. Dieser Schritt müsse dann von einer "Reduzierung der Gewalt im anderen Lager" beantwortet werden. So könnten "im besten Fall" ein Waffenstillstand und eine Rückkehr zum politischen Dialog erreicht werden, sagte Eliasson.

In 18 Monaten über 30.000 Tote
In Syrien hält der Aufstand gegen das Regime von Assad seit März 2011 an. Inzwischen hat er sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Schätzungen der Opposition zufolge sind bisher mehr als 30.000 Menschen der Gewalt zum Opfer gefallen.

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