Marc Jacobs und Vivienne Westwood, Alber Elbaz, Azzedine Alaia sowie Diane von Fürstenberg waren gekommen, um die Saint-Laurent-Kollektion für Frühjahr/Sommer 2013 anzusehen. Aber auch Pierre Berge gehörte zum Publikum, Lebens- und Geschäftspartner des 2008 gestorbenen Yves Saint Laurent. Neben ihm saß zur einen Seite Saint Laurents einstige Muse Betty Catroux, zur anderen Valerie Trierweiler, Lebensgefährtin des französischen Präsidenten, die eigentlich sonst keine Schauen besucht.
Beeindruckend wie die Gästeliste wirkte die Inszenierung. Man hatte ins imposante Grand Palais eingeladen, doch statt in den großen Kuppelsaal wurden die Gäste über nüchterne Stiegenfluchten in einen schwarz ausgekleideten Raum mit simplen Holzbänken geführt. Das erhöhte die Spannung noch. "Ich bin so glücklich, diese Schau sehen zu dürfen", sagte Schauspielerin Jessica Chastain.
Dann öffnete sich die schwarze Decke und eine Flut von Scheinwerfern erleuchtete den Laufsteg. Zu wummernden Klängen erschien die neue Saint-Laurent-Frau. Slimane hat früher nur Männermode entworfen, doch schnitt er seine Anzüge dabei so scharf und schmal, dass auch Frauen sie anzogen. Ähnlich konturiert erschien die auf der Hüfte sitzende Hose des Abendsmokings, mit dem er startete. Verkürzt dazu die auf Figur geschnittene Jacke mit betonten Schultern.
Slimane buchstabierte andere Schlüsselelemente des Saint-Laurent-Stils neu: den Transparentlook, die Safari-Jacke, die schwingenden Gipsy-Kleider oder die Bikerjacke. Doch fügte der in Los Angeles lebende und vorwiegend auch arbeitende Designer kalifornische Coolness hinzu - etwas Hippiehaftes, Rockiges und gleichzeitig auf erotische Weise Subversives. "Dark Glamour" schien die Devise: Die meisten Entwürfe waren in Schwarz gehalten, mit einigen Glitzerelementen. Auf dem Kopf trugen die Models große Schlapphüte - sie erschienen wie selbstbewusste, mondäne Jet-Setterinnen.
Mehr Bilder von Slimanes Kollektion findest du in der Infobox!
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