Charakter-Studie

Nette Pavian-Weibchen sind seltener allein

Wissenschaft
02.10.2012 10:16
US-Forscher haben herausgefunden, dass Pavian-Weibchen unterschiedliche Persönlichkeiten haben und dass der Charakter der Tiere auch Auswirkungen auf die Stabilität ihrer Beziehungen hat. Auch Artgenossen nehmen die individuellen Charakterzüge wahr, berichtete das Team um Robert Seyfarth von der Universität Arizona in Tempe.

Die Wissenschaftler analysierten das Verhalten der Paviane und ordneten ihnen drei verschiedene Persönlichkeitstypen zu: nett, zurückhaltend und einzelgängerisch. Es zeigte sich, dass sich der Charakter der Tiere im Lauf der Zeit kaum ändert und die Persönlichkeit auch von ihren Artgenossen wahrgenommen wird. Das Team hatte über einen Zeitraum von sieben Jahren 45 wild lebende Pavian-Weibchen beobachtet.

Seyfarth und seine Kollegen untersuchten das Verhalten der Tiere im Hinblick darauf, wie oft sie alleine waren, andere Weibchen berührten oder umarmten, wie häufig sie aggressiv gegenüber Artgenossen waren oder diese angrunzten. Grunzen gilt bei Pavianen als Zeichen einer freundlichen Absicht.

Nette Weibchen grunzen häufig
Die netten Weibchen waren selten alleine, freundlich zu ihren Artgenossen und grunzten sie häufig an. Die zurückhaltenden Tiere verhielten sich oft aggressiv, waren weniger freundlich und grunzten hauptsächlich bei Artgenossen mit einem höheren Rang in der Gruppe. Die Einzelgängerinnen verbrachten ihre Zeit oft alleine, waren unfreundlich und grunzten fast nur gegenüber höher gestellten Tieren.

Einzelgängerinnen leben stressiger
Die Persönlichkeit der Paviane hängt der Studie zufolge auch mit weiteren Faktoren zusammen. Die netten Weibchen erwiesen sich als gesellig, außerdem hatten sie relativ stabile Beziehungen. Bei den zurückhaltenden Tieren wurden ein geringeres Maß an Geselligkeit und hohe Stabilität bei ihren Partnern festgestellt. Die Einzelgänger schließlich, so erklären die Wissenschaftler, erwiesen sich als wenig gesellig, sie hatten zugleich viel Stress.

Andere Faktoren - etwa das Alter - stehen hingegen kaum im Zusammenhang mit der Persönlichkeit, schreiben die Forscher, deren Studie in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (kurz: "PNAS") erscheint.

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