Es gibt nahezu keinen Bereich, in dem die Chemie keine Rolle spielt: Angefangen beim Menschen selber, über die Materie bis hin zur großen Herausforderung der Zukunft: Lebensqualität und Umwelt im Gleichgewicht zu halten. Der Mensch und seine körpereigene Chemie stehen im Mittelpunkt von "Der Kuss", einer Ausstellung in Berlin.
Was bei den Franzosen der "Baiser",in Albanien der "puthje" in Vietnam ein "danh to",in Italien ein "bacio", in Portugal ein "beijo",in Spanien ein "beso", und im Englischen ein "kiss"ist, lässt richtiger Weise annehmen, dass es in keiner Sprache,in keinem Land und bei keinem Volk nicht bekannt ist: DerKuss.
Wer glaubt, dass ein Kuss nur das sanfte Öffnenund Schließen des Mundes, inklusive etwaiger Zungenbewegungenist, der irrt natürlich gewaltig: Die Wissenschaft kann bisheute nicht alle Botenstoffe nennen, die im menschlichenKörper im Augenblick des Kusses freigelassen werden.
Einige dieser Botenstoffe, wie das Serotonin,sorgen dafür, dass man sich beim Küssen entspannt, dassdas Kopfweh vergeht, und man gelöster wirkt. Das VerliebtheitshormonPhenylethylamin steht in der Hitliste der beliebtesten,vom Menschen selbst produzierten Drogen, ganz oben: Es lässtdas Herz schneller schlagen, damit mehr Energie zur Verfügungsteht, für alles, was noch kommen könnte. . .
Ausgelöst werden diese Botenstoffe durch denrichtigen Mix an Sinneseindrücken: Über die Lippen,über die Nase, über die Haut, den Geschmackssinn derZunge, das letzte Bild der Augen ( meist sind ja die Augen beimKüssen geschlossen) und -wenn´s besonders leidenschaftlichist- auch über die Schmatzgeräusche gelangen Milliardenvon Informationen über unzählige Nervensträngedirekt zum Hirn.
Und dort passiert dann das chemische Feuerwerk,dass uns ab unserem ersten bis zu unserem letzten Kuss immer undimmer wieder dazu bringt, mehr davon zu bekommen. Mit 70 Jahrenhat man hochgerechnet rund 76 Tage ausschließlich mit Küssenverbracht- wenn man in seinem Leben Glück gehabt hat!
Und - um tiefe Falten brauchen sich eifrige Küsseraußerdem wenig Sorgen zu machen. Denn sie trainieren imGegensatz zu Kuss-Muffeln alle 34 Gesichtsmuskeln auf einmal undstraffen damit ihre Haut.
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