Demnach machte sich Ende 1938 eine Expedition aus Wissenschaftlern, die der SS angehörten, nach Tibet auf, um die Ursprünge der Arier zu erkunden. Die Nationalsozialisten gründeten ihren Rassenwahn auf die Idee, dass die Deutschen Nachfahren einer ihrer Ansicht nach überlegenen arischen Rasse seien.
Der damalige Expeditionsleiter, der Zoologe und Ethnologe Ernst Schäfer, brachte 1939 die 24 Zentimeter hohe und über zehn Kilo schwere Buddha-Statue unbekannter Herkunft nach Deutschland. Vermutlich hatte die Swastika, ein Hakenkreuz, auf der Brust der Statue Schäfers Interesse geweckt.
Die nach links abgewinkelte Swastika ist im Buddhismus ein Symbol für Festigkeit, Ausdauer und Beständigkeit. Die "Eisenmann" getaufte Statue verschwand in einer Privatsammlung in München und wurde für die Wissenschaftler erst wieder zugänglich, als sie 2009 bei einer Auktion auftauchte.
Gestein stammt von Meteoriten
Buchner konnte das eisen- und nickelhaltige Gestein nun dem Meteoriten Chinga zuordnen, dessen Trümmer vor über 15.000 Jahren auf Sibirien und die Mongolei niedergingen. Chinga-Fragmente seien offiziell erstmals 1913 entdeckt worden, erklärte Buchner. Doch der Buddha stamme aufgrund seines Stils vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Etwas Vergleichbares wurde noch nie gefunden, es dürfte daher das ersten Abbild eines Menschen sein, das aus Meteorit-Gestein geformt wurde.
Sollten die Schätzungen stimmen, wäre die Statue beinahe 1.000 Jahre alt, schreibt der Geologe. Dann wäre der Wert des Buddhas laut Buchner womöglich "unschätzbar".
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