Der Wiener und sein Segelkamerad, ein Brite, hatten einander auf Sri Lanka kennengelernt. Der 36-Jährige ist zwar ein erfahrener Taucher und guter Schwimmer, allerdings kein guter Segler. Er wollte sich offenbar vom 48-jährigen Sean Terry - der sich auf einer Weltreise befand - in die Segelkunde einweisen lassen. Der Brite, der in Südafrika aufwuchs und Doppelstaatsbürger war, hatte zuletzt am 18. Juni mit seiner Familien Kontakt.
Behörden hegten Zweifel an Angaben des Wieners
Als eine Woche später sein österreichischer Segelfreund allein im Hafen auf den Seychellen einlief, kam der Fall schließlich ins Rollen. Der Polizei gegenüber soll der Wiener ausgesagt haben, dass der Vermisste in einem Tobsuchtsanfall von Bord gesprungen sei. Was die Ermittler allerdings stutzig machte: Der Segelfreund hatte offenbar keine Versuche unternommen, den Mann zu retten. Auf der Jacht blieb der Rettungsring unbenützt, außerdem wurde der Mann-über-Bord-Alarm nicht ausgelöst.
Familie will nicht an Kurzschlusshandlung glauben
Auch die Familie des Briten äußerte laut einer Sprecherin starke Zweifel an der Version des Österreichers. Sie stellten sich die Frage, warum der erfahrene Taucher nicht mehr unternommen habe, um den Briten zu retten. Selbstmordabsichten des Vermissten schloss die Familie aus. Er habe eine australische Freundin gehabt und zu Weihnachten wieder bei seiner Familie sein wollen.
Bereits die Haftprüfung am 2. August war ohne Ergebnis zu Ende gegangen, der Mordverdacht gegen den 36-jährigen Wiener wurde schließlich gänzlich fallengelassen. Vollkommen in Freiheit war der Mann dennoch nicht, denn er durfte den Inselstaat vorerst nicht verlassen - es stand ihm noch das Verfahren wegen allfällig unterlassener Hilfeleistung ins Haus, das am Mittwoch aus der Sicht des Österreichers erfreulich zu Ende ging.
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