Leichtathletik-EM

Vojta nach Sturz Neunter: “Wäre zu gewinnen gewesen”

Sport
01.07.2012 21:42
Andreas Vojta nimmt einen neunten Platz über 1.500 Meter von den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki mit nach Hause, aber neben aufgeschürften Ellbogen, Knien und zerkratzten Schienbeinen auch die ebenso schmerzhafte wie selbstbewusste Erkenntnis: "Man braucht sich nur das Ergebnis anschauen, dieses Rennen wäre zu gewinnen gewesen. Das habe ich selbst verhaut heute." Gold ging am Sonntagabend an den Norweger Henrik Ingebrigtsen in 3:46,20 Minuten, Vojta kam nach 3:53,23 ins Ziel.

Vojta hatte sich nach der schnellsten Vorlaufzeit "eine kleine Reserve für das Finale" aufgehoben und war bereit, diese anzugreifen. Doch dann lief es nicht wunschgemäß, schon 500 m vor dem Ziel musste er dem gestürzten Finnen Niclas Sandells überspringen, verlor dadurch aber nicht viel Raum und hielt Anschluss an das Feld. Als Vojta, den es ärgerte, dass er sich nicht eher im Feld eine gute Position verschafft hatte, 250 Meter vor dem Ziel nach vor gehen wollte, wurde er aus allen Medaillenträumen gerissen.

"Hätte noch Reserven gehabt"
"Wir wollten beide zugleich nach außen. Ich bin ihm dann hinten drauf gestiegen, es hat ihn zerlegt und ich bin über ihn drüber gefallen", schilderte Vojta den Sturz, in den auch der Deutsche Florian Orth verwickelt war. Der 23-jährige Vojta kam als Zehnter ins Ziel und wurde nach der Disqualifikation des Türken lham Tanui Özbilen noch um eine Position nach vor gereiht. "Ich hätte für den Endspurt noch Reserven gehabt. Ich hatte die Chance auf eine Medaille. Alber auf allen Vieren ist man zu langsam. Aber nicht die Beine, sondern der Kopf hat mir diese Platzierung eingebrockt."

"Bin auf dem richtigen Weg"
Vojta, dessen Name im finnischen wie Voittaja und damit wie Sieger klingt, hatte bereits nach der Auftaktrunde, in der er von allen 28 Teilnehmern die schnellste Zeit aufgestellt hatte, gemeint: "Ich brauche mich im europäischen Feld nicht zu verstecken, das hat heute gut ausgeschaut." Der Schützling vom Wilhelm Lilge reist am Montag wieder ins Höhentrainingslager nach St. Moritz, das er für die Kontinentaltitelkämpfe unterbrochen hatte. "Für Olympia bin ich auf dem richtigen Weg, ich habe gesehen, dass alles nach Plan läuft. Ich war nach dem Vorlauf nicht kaputt oder tot."

Der in Gerasdorf wohnende gebürtige Wiener hat sich heuer auch auf den Unter- und Überdistanzen gesteigert, lief die 10.000 Meter in 30:47,40 Minuten, die 5.000 Meter in 13:53,47 und die 800 Meter in 1:47,28. Bei den Bislett Games in Oslo bestritt er vor der EM heuer das einzige 1.500-Meter-Rennen und kam als Vierter auf 3:38,09 Minuten und die zweitschnellste Zeit seiner Karriere nach den 3:37,82 im vergangenen Jahr. Bei der EM 2010 in Barcelona war er Elfter.

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(Bild: KMM)



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