Einige Tiere verendet

Nächtlicher Brand im Pötzleinsdorfer Schlosspark

Österreich
19.06.2012 07:31
Im Wiener Schlosspark Pötzleinsdorf ist am späten Montagabend ein Wirtschaftsgebäude abgebrannt. Laut Feuerwehr wurden die Löschkräfte um 21.40 Uhr alarmiert, als sie zum Einsatzort in Währing anrückten, stand der rund 50 Meter lange Heustadl in Vollbrand. Gegen 23.20 Uhr gab die Feuerwehr "bis auf einige wenige Glutnester Brand aus". Mehrere Tiere verendeten an einer Rauchgasvergiftung, Menschen wurden nicht verletzt.

Die Feuerwehr hatte aufgrund des Großbrandes Alarmstufe zwei ausgelöst, insgesamt standen 80 bis 90 Mann im Einsatz. Für die Löschkräfte ging es vor allem darum, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Auf dem Areal befinden sich mehrere Hütten in engerem Umkreis.

Mehrere Tiere verendet, 24 gerettet
Der Park beheimatet auch einen sehr beliebten Streichelzoo. "Die Tiere, die im Zentralgebäude eingesperrt waren, sind leider zumeist an Rauchgasvergiftungen verendet. Es handelt sich dabei um sechs Schweine, fünf Papageien und einige Hasen", sagte der gerufene Tierarzt Georg Gschwandner. "Die Kollegen, die mit den Tieren gearbeitet haben, sind am Boden zerstört. Für sie ist es, wie wenn man sein eigenes Haustier verliert", berichtete Joachim Chen vom Wiener Stadtgartenamt. Zudem werden auch noch einige Papageien von den Parkverantwortlichen vermisst.

24 Tiere konnten aber von einem Atemschutztrupp der Wiener Feuerwehr gerettet werden, "vor allem Schafe, ein paar Schweine und ein Papagei", erklärte ein Feuerwehrsprecher. Die Tiere können vorläufig im Outdoor-Gehege oder im Zoologischen Garten in Hirschstetten untergebracht werden. Es gäbe genug Platz für die sie, bis das Stadtgartenamt die Frage des Wiederaufbaus geklärt hat, so Chen.

Beim Brand entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe. Die Ursache des Feuers ist derzeit noch völlig unklar. Augenzeugen berichteten, dass sie kurz vor Ausbruch des Feuers laute Knallgeräusche gehört hatten.

Beliebtes Ausflugsziel in Wien
Der Schlosspark Pötzleinsdorf ist eines der beliebtesten Ausflugsziele des 18. Wiener Gemeindebezirks Währing. Ab 1801 legte ihn Konrad Rosenthal im Auftrag des Bankiers Johann Heinrich Geymüller an, der das Schloss Pötzleinsdorf vier Jahre zuvor erworben hatte, wie auf der Homepage der Wiener Stadtgärten zu lesen ist, die jetzt für die Pflege des Parks zuständig sind. Rosenthal, Kunstgärtner des Fürsten Rasumofsky, legte Teiche an, pflanzte Bäume und exotische Gewächse. So verwandelte er den Park in einen Landschaftsgarten englischen Stils.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände durch Bomben beschädigt. 1949 wurde die Parkanlage, mittlerweile im Besitz der Gemeinde Wien, wiedereröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von den romantischen Einbauten im Park - Lusthäuser, Vogelhäuser, Belustigungsplätze und eine Badegrotte - sind einige bis heute erhalten. Besonders beliebt sind die Sport-, Spiel- und Liegewiese sowie der kleine Streichelzoo.

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