Tumult und Gedränge

Vorverkauf für Tote-Hosen-Konzerte löst Chaos aus

Österreich
05.06.2012 15:52
Der Vorverkauf für zwei Konzerte der Toten Hosen am 20. und 21. Juni hat am Dienstag vor dem Wiener Burgtheater für tumultartige Szenen gesorgt. Fans erhoben heftige Vorwürfe gegen das Burgtheater und kritisierten unter anderem die "desaströse Organisation" des Vorverkaufs.

"So wie diese Konzerte promotet wurden, müsste eigentlich klar gewesen sein, dass es einen großen Ansturm geben wird", erklärte eine Augenzeugin, "man muss froh sein, dass niemandem etwas Gröberes passiert ist bei diesem Gedränge."

Laut Andreas Zenker, dem Pressesprecher des Roten Kreuzes, dürften einige Fans bereits ab Montagabend vor dem Burgtheater ausgeharrt haben. Dienstag früh gegen 6.30 Uhr wurde die Lage unter den Wartenden - die Polizei sprach von 1.500 Personen, Augenzeugen schätzten die Zahl auf das Doppelte - dann prekär.

Die Exekutive zog daraufhin Kräfte, die bereits am Ring anlässlich einer Demonstration zum Thema "Bildungstag" im Einsatz waren, ab, um die Lage zu beruhigen. Ebenso mussten Mitarbeiter der Wiener Linien die Gleise der Straßenbahn frei machen.

"Es war ein wahnsinniges Gedränge"
Dem Ansturm wurden sie trotzdem nicht ganz Herr. "Am Eingang des Burgtheaters standen lediglich zwei oder drei Polizeiabsperrgitter, die natürlich nicht ausreichten, um die Massen zu bändigen. Die Leute schoben sich von hinten vor, es war ein wahnsinniges Gedränge", sagte eine weitere Augenzeugin. "Spätestens da hätte ich mir erwartet, dass der Vorverkauf abgeblasen wird." Augenzeugen sprachen sogar von mehreren Ohnmachts- und Schwächeanfällen.

Der Kartenverkauf begann schließlich planmäßig um 8 Uhr. Allerdings waren nur zwei Kassen geöffnet, die Polizei ließ immer nur zwischen drei und fünf Personen ins Theater hinein. "Das Schlimmste war, dass man in der Menschenmasse überhaupt keine Informationen bekam", hieß es von Fans. Die 1.600 aufgelegten Karten waren schließlich um 11.39 Uhr verkauft.

"Unser Fehler war: Wir sind zu spät raus"
Im Burgtheater machte man das "undisziplinierte Verhalten einer kleinen Gruppe" für das "plötzliche Chaos" verantwortlich - eine Wortwahl, die fast ebenso heftig kritisiert wurde wie die Organisation des Ticketverkaufs -, gab aber zu: "Wir haben das unterschätzt. Wir haben nicht gedacht, dass sich die Menschen so früh anstellen würden", erklärte Konstanze Schäfer, Pressesprecherin des Burgtheaters.

Man habe zwar neben den eigenen Ordnern den Einsatz von zehn Securitymännern sowie Absperrungen geplant, aber erst ab 6 Uhr: "Unser Fehler war: Wir sind zu spät raus." Man werde aus dieser Erfahrungen aber lernen: "Wir werden eine Nachbesprechung machen", versicherte man.

Auftritt der Toten Hosen beim "Nova Rock"-Festival
Wer für das Konzert übrigens keine Karten bekommen hat: Bereits am 9. Juni spielen Die Toten Hosen beim "Nova Rock"-Festival in Nickelsdorf. Karten dafür sind noch zu haben (siehe Infobox).

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