Visite in Vietnam

Fischer besuchte “Wissenschaftstag” in Saigon

Österreich
31.05.2012 22:33
Bundespräsident Heinz Fischer hat am Donnerstag seinen dreitägigen Staatsbesuch in Vietnam beendet. Zum Abschluss der Visite wurd an der Saigon University von Ho-Chi-Minh-Stadt der "österreichische Wissenschaftstag" abgehalten. Ziel ist die Vertiefung der Zusammenarbeit vietnamesischer und österreichischer Hochschuleinrichtungen. So sollen der Studentenaustausch und der "Bildungs-Export" intensiviert werden.

Im Rahmen regerer Forschungszusammenarbeit sollen über Ausschreibungsverfahren Projekte gefunden werden, die dann gemeinsam abgewickelt werden, wie Friedrich Faulhammer vom Wissenschaftsministerium erklärte. Die beiden Länder kooperieren bereits im ASEA-UNINET, einem Netzwerk österreichischer und südostasiatischer Unis, und im EU-geförderten SEA-EU-NET (Southeastasia-EU-Net), in dessen Rahmen eine Plattform für den Austausch von Forschern aus Südostasien und Europa etabliert und der politische Dialog zwischen den beiden Regionen gestärkt wird.

Vietnam finanziert Studien in Österreich
Der Studentenaustausch läuft hauptsächlich über den OEAD (Österreichischer Austauschdienst), wobei das Interesse derzeit eher einseitig ist. Die vietnamesische Regierung ist an der Finanzierung von Doktorandenstudien in Österreich beteiligt, in der Hoffnung, dass die derart geförderten Studenten nach Abschluss des Studiums wieder in die Heimat zurückkehren und ihr Know-how dort umsetzen. "Das zeigt auch, dass Vietnam seine jungen Leute zunehmend mobilmachen will", erklärte OEAD-Geschäftsführer Hubert Dürrstein. Eine erste Phase wird etwa zehn Studenten umfassen, später sollen es um die 40 pro Jahr sein.

Wünschenswert wäre laut OEAD, wenn auch in Österreich das Interesse für den asiatischen Raum geweckt werden könnte. Etwa mit "semesterweisen" Aufenthalten. Die Sprachbarriere sollte dabei kein Hindernis sein. An vielen Universitäten Asiens werden bereits Studienprogramme auf Englisch angeboten. Weitere Zusammenarbeitsfelder in Wissenschaft und Forschung bestehen auf EU-Ebene. Die Zahl vietnamesischer Studierender in Österreich ist im Steigen, derzeit sind es laut Faulhammer an Universitäten und Fachhochschulen 112.

Wirtschaftliche Liberalisierung seit 1986
An den beiden Tagen zuvor hatte Fischer 40 Jahre nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Länder die höchsten Vertreter der Staats- und Parteispitze des kommunistisch regierten Landes zu Arbeitsgesprächen getroffen. Trotz einer orthodoxen KP-Politik gibt es seit 1986 unter dem Schlagwort "Doi Moi" ("Erneuerung") eine wirtschaftliche Liberalisierung, Vietnam verzeichnet stete Wachstumsraten.

Am Mittwoch fand in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, ein Wirtschaftsforum statt. Eine politische Öffnung ist nach den Eindrücken von Fischer, der von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Gesundheitsminister Alois Stöger sowie Delegationen aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft begleitet wurde, aktuell nicht in Sicht. Der Bundespräsident sprach daher auch die Problematik der Menschenrechte an. Vietnam steht vor allem wegen mangelnder Medien- und Meinungsfreiheit in der Kritik.

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