Zwei Tote in Finnland

Heckenschütze (18) feuerte in Menschenmenge

Ausland
26.05.2012 15:15
Ein Heckenschütze hat in der Nacht auf Samstag in der finnischen Kleinstadt Hyvinkaa für Angst und Schrecken gesorgt. Der 18-Jährige feuerte gegen 2 Uhr von einem Restaurantdach aus auf Gleichaltrige, die vor einer Bar Schlange standen. Nach Angaben der Polizei wurde eine junge Frau tödlich getroffen, eine weitere Person verstarb in der Früh im Spital. Außerdem wurden sieben Menschen verletzt, eine Polizistin schwebt nach wie vor in Lebensgefahr. Der Schütze wurde gefasst.

Die Polizeistreife war eine Minute nach dem ersten Alarm zur Stelle. Der Schütze versuchte noch zu flüchten, leistete dann aber keine Gegenwehr. Wann dabei die Polizistin schwer verletzt wurde, ist noch nicht klar.

Ein Rundfunksender berichtete, die finnischen Beamten hätten nach dem Massaker des norwegischen Rechtsradikalen Anders Behring Breivik das schnelle Eingreifen in solchen Notsituationen trainiert.

Schütze war schwer bewaffnet und trug "Kampfuniform"
Der 18-Jährige war nach Medienangaben mit einer "Kampfuniform" bekleidet und mit zwei Gewehren ausgerüstet, für die er keine Lizenzen hatte. Eine der Schusswaffen wird normalerweise für die Elchjagd verwendet.

Über sein Motiv ist noch nichts bekannt, auch über mögliche Komplizen gibt es bislang keine Informationen. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass er die Opfer gekannt hat. Hinweise auf ein politisches Motiv, wie bei den Anschlägen von Breivik in Norwegen im letzten Juli mit insgesamt 77 Toten, liegen ebenfalls nicht vor.

Waffengesetz 2009 verschärft
In Finnland waren in den vergangenen zwölf Jahren bei vier Amokläufen an Schulen und in Einkaufszentren 33 Menschen gestorben. Als einer der Gründe für die relativ häufigen Amokläufe in Finnland galten bisher die liberalen Waffenbestimmungen. Sie wurden 2009 vom Reichstag in Helsinki verschärft. Innenministerin Päivi Räsänen kündigte nun eine erneute Überprüfung an.

Unterdessen sprach Finnlands Präsident Sauli Niinistö den Familien der Opfern sein Beileid aus. Der Amoklauf zeige wie auch die anderen vorher, "wie eine Person den Glauben an das Leben verloren hat". Weiter meinte Niinistö: "Das ist eine Herausforderung für uns alle, denn es wäre gut, wenn wir die Anzeichen für einen solchen Sinnesverlust früher erkennen würden."

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