IHS-Einschätzung

Bei Pleite muss EU Griechen 300 Mrd. € Schulden erlassen

Ausland
25.05.2012 14:40
Der scheidende IHS-Chef Bernhard Felderer (Bild links) rechnet bei einem Euro-Austritt Griechenlands mit einem "weitgehenden Schuldenerlass". Man müsse "ehrlich damit umgehen" und den Griechen einen Neuanfang anbieten, sagte Felderer. Die griechische Wirtschaft werde auch in "den kommenden Jahren weiterschrumpfen". Der Pleite-Kandidat schuldet den Euro-Ländern schätzungsweise 300 Milliarden Euro.

Felderer bestätigte die Existenz von Notfallplänen für einen Griechen-Exit aus der Währungsunion. Seit ein bis zwei Jahren werden Studien dazu von der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank erarbeitet. "Da weiß ich mehr, als ich sagen will." Bei einem Euro-Austritt Griechenlands werde sich "die ökonomische Ansteckungsgefahr in Grenzen halten. Es ist nicht so, dass Europa untergehen wird", versuchte er zu beruhigen.

Je mehr Griechenland sparen müsse, desto weniger gebe es die Möglichkeit für eine wirtschaftliche Erholung, erklärte Felderer. Das laufende griechische Reformprogramm sei "viel enttäuschender" ausgefallen als erwartet. Griechenland habe kaum Industrie und in den vergangenen Jahrzehnten schwere wirtschaftspolitische Fehler gemacht.

Die Länder der Eurozone müssten nun die ökonomischen Kosten für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone gegenüber einem Austritt abwägen, betonte der IHS-Chef. Die Austrittsfrage sei nicht leicht mit "Ja oder Nein" zu beantworten. Aus politischen Gründen sollte Griechenland seiner Ansicht nach aber Teil der Eurozone bleiben.

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