IHS-Einschätzung
Bei Pleite muss EU Griechen 300 Mrd. € Schulden erlassen
Felderer bestätigte die Existenz von Notfallplänen für einen Griechen-Exit aus der Währungsunion. Seit ein bis zwei Jahren werden Studien dazu von der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank erarbeitet. "Da weiß ich mehr, als ich sagen will." Bei einem Euro-Austritt Griechenlands werde sich "die ökonomische Ansteckungsgefahr in Grenzen halten. Es ist nicht so, dass Europa untergehen wird", versuchte er zu beruhigen.
Je mehr Griechenland sparen müsse, desto weniger gebe es die Möglichkeit für eine wirtschaftliche Erholung, erklärte Felderer. Das laufende griechische Reformprogramm sei "viel enttäuschender" ausgefallen als erwartet. Griechenland habe kaum Industrie und in den vergangenen Jahrzehnten schwere wirtschaftspolitische Fehler gemacht.
Die Länder der Eurozone müssten nun die ökonomischen Kosten für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone gegenüber einem Austritt abwägen, betonte der IHS-Chef. Die Austrittsfrage sei nicht leicht mit "Ja oder Nein" zu beantworten. Aus politischen Gründen sollte Griechenland seiner Ansicht nach aber Teil der Eurozone bleiben.
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