25.05.2012 16:25 |

Rendezvous im All

Private Raumkapsel "Dragon" dockt an der ISS an

Zum ersten Mal in der Geschichte hat am Freitag eine private Raumkapsel an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Zwei Astronauten an Bord der Außenstation der Menschheit im All gelang es gegen 16 Uhr MESZ, den Raumtransporter "Dragon" mit einem Roboterarm der Station einzufangen.
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Zuvor hatte "Dragon" (übersetzt "Drache") auf seiner Reise zur ISS eine Reihe von Tests mit Bravour bestanden. Als Vorbereitung hatten das Kontrollzentrum im texanischen Houston, zwei der sechs Astronauten an Bord der ISS und das SpaceX-Team in Kalifornien am Mittwoch und Donnerstag das Kommunikations- und Navigationssystem der am Dienstag gestarteten Kapsel (Bericht in der Infobox) ausgiebig und erfolgreich getestet.

"Dragon" mit Kranarm eingefangen
Vorerst letzte große Aufgabe war es, die von der US-Firma SpaceX gebaute 4,4 Meter hohe und 3,7 Meter breite Kapsel mit dem Kranarm (Bild 2) in die Ladebucht des ISS-Moduls "Harmony" zu hieven. Dort wurde sie wenig Stunden später befestigt und das Andockmanöver damit finalisiert.

Am Samstag soll die Klappe zur Kapsel geöffnet werden und diese von Astronauten das erste Mal betreten werden. "Dragon" hat 521 Kilogramm Versorgungsgüter für die ISS-Crew an Bord. Auf dem Rückflug zur Erde wird der Weltraumfrachter über 600 Kilogramm Müll an Bord haben. SpaceX will die Kapsel so weiterentwickeln, dass eines Tages damit auch Astronauten ins All befördert werden können, aber bis dahin wird es nach Expertenschätzung noch einige Jahre dauern.

Zwölf Transportflüge geplant
Insgesamt soll SpaceX für die NASA zwölf Transportflüge absolvieren. Die US-Raumfahrtbehörde hat mit dem kalifornischen Unternehmen dazu einen 1,6 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) schweren Vertrag abgeschlossen. Auch andere Firmen stehen schon bereit: So plant die amerikanische Orbital Sciences Corporation für Ende des Jahres ebenfalls einen ersten Flug zur ISS.

Die NASA verfolgt nach der Pensionierung ihrer eigenen Raumfähren das ehrgeizige Ziel, Menschen zu einem Asteroiden und dann eines Tages vielleicht sogar zum Mars zu schicken. Dazu entwickelt sie derzeit eine neuartige Rakete. Die Routineflüge zur ISS will die Raumfahrtbehörde dagegen künftig zur Gänze kommerziellen Anbietern überlassen.

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