Jahrelang stand er in Wien im Dienste der Polizei, bildete nebenbei Beamte in Sachen Strahlenschutz aus. Doch seit jeher war der 47-jährige Abteilungsinspektor Jörg R. wegen dubioser Machenschaften und "Anschwärzerei" bei seinen Kollegen alles andere als beliebt – die Beschwerden türmten sich.
Fazit: Dem Wiener wurde eine Karenzzeit nahegelegt – und dabei gleich ein neuer Job vermittelt. R. kam 2008 als "Sicherheitsbeauftragter" bei der IAEO unter. Was ihm offenbar gelegen kam – er verdiente gut und hatte Zeit, seinen illegalen Geschäften nachzugehen.
Durch Beziehungsstreit in NÖ aufgeflogen
Das rege Treiben des Polizisten kam jetzt ans Licht – ausgelöst durch einen nächtlichen Cobra-Einsatz bei einem Beziehungsstreit im niederösterreichischen Baden bereits im Februar. Ein Büchsenmacher wollte damals auf die Beamten feuern – und wurde festgenommen. Besonders interessant war das Handy des 50-Jährigen: Unzählige Namen und Nummern von Polizisten waren darin gespeichert – so auch die Kontaktdaten von R., der kürzlich samt Frau (eine Ex-ABC-Expertin des Verteidigungsministeriums) nach Deutschland gezogen war.
Ermittlungen zeigten: Jörg R. dürfte ein internationaler Waffenhändler sein. Eine Polizei-Sondereinheit stellte in R.s Wohnung in Forchheim unzählige Waffen und Berge von Munition sicher. Der offiziell noch immer der Wiener Polizei angehörige Mann sitzt in U-Haft – Ermittlungen gegen Komplizen in Polizeikreisen laufen.
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