Im Vergleich zu den anderen EU-Staaten schneidet Österreich allerdings weiter gut ab: 98,5 Prozent der heimischen Badegewässer erfüllten die von der EU vorgeschriebenen, verpflichtenden, Standards. Dies ist ein leichter Rückgang von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2010. Dafür stieg die Zahl jener Gewässer, welche die strikteren, aber freiwilligen EU-Standards einhielten, im selben Zeitraum von 69,0 Prozent auf 83,5 Prozent.
1,5 Prozent von insgesamt 267 heimischen Badegewässern verfehlten damit die verpflichtenden Qualitätskriterien. 2010 hatten von der EU-Kommission nur drei österreichische Gewässer eine "Rote Karte" bekommen. Gesperrt musste wie bereits 2010 nicht werden. Das Langenloiser Flussbad allerdings verfehlt seit 2004 die EU-Vorschriften, einzige Ausnahme war das Jahr 2007.
Minister Stöger über Bericht insgesamt erfreut
Erfreut über den Bericht zeigte sich Gesundheitsminister Alois Stöger: "223 Badegewässer haben 2011 die höchste Qualität aufgewiesen und damit die blaue Markierung erhalten – deutlich mehr als im Jahr davor." Auf der AGES-Website können die aktuellen Messergebnisse aller Badegewässer online abgerufen werden.
Insgesamt überprüfte die EU-Kommission 22.374 Küsten- und Binnengewässer in den EU-Staaten sowie in der Schweiz, in Kroatien und in Montenegro. EU-weit erfüllten 2011 92,1 Prozent dieser Gewässer die in der Badegewässerrichtlinie festgelegten Mindeststandards. 77,1 Prozent wiesen eine exzellente Wasserqualität auf, sie hielten die strengsten Leitwerte ein. Dies bedeutet nach Angaben der EU-Kommission eine Verbesserung um 3,5 Prozent. 93,1 Prozent der Badegewässer an den Küsten wurden als "ausreichend" eingestuft. Weniger als zwei Prozent der Badegewässer erfüllten die Anforderungen nicht.
Benelux-Staaten, Bulgarien und Lettland nicht berauschend
Exzellente Ergebnisse erzielten nach Angaben der EU-Kommission die Badegebiete in Zypern, Kroatien – das 2013 der EU beitreten soll –, Malta und Griechenland. Dort hätten mehr als 90 Prozent der Badegewässer die strengsten Vorschriften erfüllt. Am anderen Ende der Skala stünden die Niederlande, Bulgarien, Lettland, Luxemburg und Belgien, deren Binnengewässer nur zu einem geringen Anteil die strengen EU-Leitwerte erfüllen, erklärte die Kommission.
In Spanien, Italien und Portugal weisen laut dem Bericht mehr als 80 Prozent der Badeorte eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik betonte, dass sich die Qualität der Badegewässer in der EU seit 1990 erheblich und auch im vergangenen Jahr noch weiter verbessert habe.
Die EU-Mindeststandards erfüllt auch der Serpentine Lake in London, in dem bei den diesjährigen Olympischen Spiele mehrere Wettbewerbe ausgetragen werden, unter anderem das Freiwasser-Langstreckenschwimmen und das Schwimmen im Rahmen der Triathlon-Wettkämpfe.
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