Revolutionär

Brasilien bricht Aids-Patent

Wissenschaft
26.06.2005 13:20
Im Streit um Preisnachlässe für Aids-Medikamente in Entwicklungsländern hat Brasilien als erster Staat das Patent eines Mittels gegen die Immunschwächekrankheit gebrochen.

Wie Medien am Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Brasilia berichteten, besitzt das südamerikanische Land jetzt die Herstellungsformel des in Brasilien vom US-Konzern Abbott unter dem Namen "Kaletra" vertriebenen Produkts.

Das Labor der staatlichen Stiftung "Fiocruz" werde das Medikament (Lopinavir/Ritonavir) nun zu einem Preis von 0,68 US-Dollar (0,56 Euro) pro Einheit produzieren. Das sei etwa die Hälfte des von Abbott in Brasilien geforderten Preises von umgerechnet 1,17 Dollar, hieß es. Das werde allein im ersten Jahr zu einer Ersparnis des Landes in Höhe von 130 Millionen Dollar führen. Der Staat versorgt in Brasilien alle HIV-Infizierten kostenlos mit Arzneimitteln.

Der Minister-Erlass gibt Abbott zwar zehn Tage Zeit für eine offizielle Stellungnahme. Gesundheitsminister Humberto Costa betonte aber, die Entscheidung der brasilianischen Regierung sei "definitiv". Die Regierung habe mit Abbott seit März über Preisnachlässe verhandelt. Der Konzern habe sich jedoch unflexibel gezeigt.

Brasilien hat mit über 200.000 registrierten Fällen die meisten Aids-Kranken in Lateinamerika.

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