Groß und krank

Fund zeigt: Schon alte Meeressaurier litten an Arthrose

Wissenschaft
15.05.2012 10:50
Auch riesige Meeressaurier der Urzeit wurden bereits von Altersleiden geplagt. Das schließen Wissenschaftler der Universität Bristol aus den Untersuchungen an einem Pliosaurier-Fossil. Forscherin Judyth Sassoon entdeckte am Kiefergelenk der gewaltigen Meeresechse Zeichen einer Arthrose. Durch den Gelenkverschleiß sei der Unterkiefer des Sauriers verschoben worden.

Die Forscher vermuten, dass es sich bei dem in England gefundenen Pliosaurier um ein Weibchen im fortgeschrittenen Alter handelte. "Ähnlich wie alternde Menschen arthrotische Hüften entwickeln, hat diese alte Dame einen arthrotischen Kiefer entwickelt", sagte Sassoon (Bild).

Saurier mit krokodilähnlichem Kopf
Pliosaurier waren etwa acht Meter lange räuberische Giganten, die sich von Fisch, Tintenfisch und Meeresreptilien ernährten. Sie hatten einen krokodilähnlichen Kopf, einen kurzen Hals und einen walähnlichen Körper. Vier Schwimmflossen halfen ihnen, auf der Jagd nach Beute durch das Wasser zu gleiten. Mit ihrem gewaltigen Kiefer und 20 Zentimeter großen Zähnen konnten sie die meisten anderen Meeressaurier in Stücke reißen, wie die Forscher im Fachjournal "Palaeontology" berichten.

Nach Angaben der Forscher war auch der untersuchte Meeressaurier trotz des deformierten Kiefers (Bild) weiterhin für einige Zeit in der Lage, sich zu ernähren und so zu überleben. Und das, obwohl sich die Zähne des Oberkiefers bei jedem Biss schmerzhaft in Zahnfleisch und Knochen gebohrt haben dürften, wie Abnutzungserscheinungen am Kiefer belegen. Eine nicht geheilte Fraktur weise aber darauf hin, dass der derart geschwächte Kiefer irgendwann gebrochen sei. Dies sei vermutlich die Ursache des Tods des Sauriers aus dem Jura-Zeitalter (vor 135 bis 195 Millionen Jahren) gewesen.

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