Laut Angaben von Michael Gillon von der Universität in Lüttich, dem wissenschaftlichen Leiter des Spitzer-Programms, ist es das erste Mal überhaupt, dass das Teleskop "Spitzer" Infrarotstrahlung von einer Supererde aufgefangen habe.
Unwirtliche 1.700 Grad heiß
Der Begriff "Supererde" täuscht übrigens. Tatsächlich ist der 2004 entdeckte Planet 55 Cancri e, der etwa den doppelten Durchmesser unserer Erde und das Achtfache ihrer Masse hat, kein Kandidat für außerirdisches Leben. Weil er sein Zentralgestirn in einer sehr engen Bahn (für einen Umlauf benötigt er nur knapp 18 Stunden) rotationsgebunden - d.h. wie der Mond die Erde - umkreist, herrschen auf seiner stetig der Sonne zugewandeten Seite nämlich Temperaturen von über 1.700 Grad Celsius.
Laut Angaben der Forscher dürfte es sich bei 55 Cancri e demnach um eine "Wasserwelt" handeln, die aus einem felsigen Kern besteht, der von Wasser in einen sogenannten überkritischen Zustand umgeben ist.
Zwei Sonnen am Himmel
Da der Gelbe Zwerg 55 Cancri a Teil eines Doppelsternsystems gemeinsam mit 55 Cancri b, einem Roten Zwerg ist, sind am Himmel von 55 Cancri e - wenn auch nicht zur selben Zeit - zwei Sonnen zu sehen.
Das Bild zeigt eine künstlerische Interpretation von Supererde 55 Cancri e um den Stern 55 Cancri a (im Vordergrund links).
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