08.05.2012 10:30 |

Mittels Genanalyse

Neue Studie zeigt, wo wilde Pferde zahm wurden

Wie britische Forscher nun herausgefunden haben, begannen Menschen vor etwa 6.000 Jahren im Westen des heutigen Kasachstans und in der Ukraine damit, wilde Pferde zu zähmen. Während sich die domestizierten Herden nach und nach ausbreiteten, wurden sie immer wieder mit Wildpferden "aufgestockt", berichtet das Forscherteam in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.
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Aufgrund archäologischer Funde waren Wissenschaftler bisher davon ausgegangen, dass die Domestizierung der Wildpferde in der westlichen eurasischen Steppe, einer Region vom Schwarzen Meer bis zur Wüste Gobi in der Mongolei, begonnen hatte. Bei genetischen Untersuchungen konnte diese Annahme bisher aber nicht belegt werden.

Diese deuteten vielmehr darauf hin, dass Wildpferde an vielen verschiedenen Orten gezähmt wurden. Die neue Studie vereine erstmals diese zum Teil sehr widersprüchlichen Ergebnisse und grenze den Ursprungsort der Domestikation deutlich ein, so die Forscher in ihrer Publikation.

DNA-Proben zeigten Ausbreitung
Die Wissenschaftler um Vera Warmuth von der University of Cambridge sammelten DNA-Proben von 322 Pferden aus insgesamt acht Ländern, von Litauen und der Ukraine über Kasachstan, Russland bis in die Mongolei. Sie rekonstruierten mithilfe der Daten die Verbreitung der Wildpferde (Equus ferus) sowie die Domestizierungsgeschichte der Pferde.

Demnach breiteten sich die Wildpferde vor etwa 160.000 Jahren von der östlichen Eurasischen Steppe nach Westen aus. Vor etwa 6.000 Jahren begann dann in Westen des heutigen Kasachstan und der Ukraine die Domestizierung. Dabei wurden immer wieder Wildpferde herangezogen, um die domestizierten Herden zu erhalten oder zu vergrößern. Verwendet wurden vor allem weibliche Tiere, schreiben die Wissenschaftler.

Wildpferde seien in Gefangenschaft nicht leicht zu züchten gewesen. Da Stuten grundsätzlich einfacher zu halten seien als Hengste, seien die Herden vorrangig mit wilden Stuten aufgestockt worden. Dieser Umstand erkläre vermutlich auch die hohe Variabilität in der mütterlichen DNA heutiger Pferde. Diese habe - fälschlicherweise - zu der Annahme geführt, die Wildpferde seien in mehreren Regionen domestiziert worden.

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