"Sturz in Gehschule"

Schwer verletztes Baby in Sbg: Eltern bleiben bei Aussage

Österreich
03.05.2012 14:36
Im Fall jenes knapp neun Monate alten Babys, das am Montag mit schweren Verletzungen ins Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert worden war, sind die Mutter und deren Lebensgefährte mittlerweile einvernommen worden. Der 42-Jährige blieb dabei, dass das Baby in der Gehschule gestürzt sei. Das Jugendamt hat inzwischen die Obsorge für die kleine Hannah übernommen.

Woher die beiden Beinbrüche des Mädchens tatsächlich stammen, ist nach wie vor unklar. Das verdächtige Paar wurde am Mittwoch rund fünf Stunden lang von den Ermittlern einvernommen. Der Lebensgefährte der 25-jährigen Mutter blieb dabei grundsätzlich bei der Version, dass das Mädchen in der Gehschule gestürzt sei. Die Mutter zeige sich kooperativ, hieß es aus Behördenkreisen. Offenbar war sie nicht anwesend, als es zu den Verletzungen kam.

Jugendamt hat "vorläufige Obsorge"
Die Befragung der beiden Verdächtigen ist aber noch nicht beendet. Der Abschlussbericht des Landeskriminalamtes soll in etwa zwei bis drei Wochen bei der Staatsanwaltschaft Salzburg einlangen. Vorher gebe sie keine Stellungnahme ab, sagte Barbara Feichtinger, Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft.

Reagiert hat inzwischen auch die Jugendwohlfahrt: "Aufgrund der Informationen aus dem Spital hat das Jugendamt Gefahr im Verzug ausgesprochen. Wir haben damit die vorläufige Obsorge für das Kind und verfügen über das Aufenthaltsrecht", sagte Hannes Herbst, der Leiter der Jugendwohlfahrt der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung. Der Verdacht auf Misshandlung habe sich ja schon durch den Bericht der Kinderschutzgruppe erhärtet, begründete er.

"Warten die Ermittlungen ab"
Zunächst bleibe das knapp neun Monate alte Mädchen ohnehin im Spital. "Wir warten jetzt die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ab, dann werden wir weitere Entscheidungen treffen", so Herbst. Sollte das Kind schon davor aus dem Spital entlassen werden, werde es vorübergehend bei Pflegeeltern untergebracht.

Eine Rückgabe an die Mutter und deren Lebensgefährten sei erst möglich, wenn sicher sei, dass keine Gefahr bestehe. "Da muss alles geklärt sein." Bisher hatte das Jugendamt laut Herbst noch keinen Kontakt zur Mutter und deren Partner.

"Hochgradiger Verdacht" der Misshandlung
Das Baby war am Montag mit geschwollenen Beinen und einem Hämatom im Gesicht ins Spital eingeliefert worden. Dort wurde festgestellt, dass beide Unterschenkel gebrochen waren. Die Eltern nannten als Grund, dass das Mädchen in der Gehschule gestürzt sei. Die Ärzte glaubten diese Version jedoch nicht und erstatteten Anzeige.

Am Mittwoch befasste sich die Kinderschutzgruppe mit dem Fall, die danach von einem "hochgradigen Verdacht" der Misshandlung sprach. Für derartige Verletzungen sei ein "beträchtliches Maß an Gewalt" notwendig. Bei einem Sturz könnte theoretisch ein Bein brechen, aber nicht beide.

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