Ein erfolgreicher Protest von Fußball-Zweitligist St. Pölten könnte auch für das Unterhaus in Oberösterreich weitreichende Konsequenzen haben. Denn der ÖFB sieht die Verbandsspieler-Regelung als rechtswidrig an. Was zur Folge haben könnte, dass es zu einer regelrechten Legionärsflut kommt.
Ein erfolgreicher Protest, der langfristig für einen echten Paukenschlag im OÖ-Fußball-Unterhaus sorgen könnte!
Was war passiert? St. Pölten war im Juni dieses Jahres bestraft worden, da das zweite Team in der NÖ-Landesliga drei statt der in NÖ wie auch in OÖ erlaubten zwei Nicht-Verbandsspieler (Legionäre) eingesetzt hatte. Als Verbandsspieler zählen jene Kicker, die seit mindestens fünf Jahren durchgehend bei einem österreichischen Verein gemeldet sind, und auch Nachwuchsspieler.
Protest von St. Pölten erfolgreich
Der ÖFB hat die Regelung nach dem Protest der Niederösterreicher nun aber für rechtswidrig befunden, da das nicht mit dem europäischen und nationalen Recht für Integration im Einklang steht. „Für uns war immer klar, dass diese Regeln nicht mehr zeitgemäß sind“, sagte St. Pöltens Geschäftsführer Matthias Gebauer.
Was nun somit jene Verbandsspieler-Regel in Oberösterreich zu Fall bringt, die vor zehn Jahren eingeführt worden war, um vor der drohenden Legionärsflut zu schützen. Die von der OÖ-Liga abwärts wahrscheinlicher denn je erscheint und Szenarien wie beim deutschen Fünftligisten Erndtebrück möglich machen könnte. Dort sorgen nämlich derzeit gleich sechs (!) Japaner für Furore.
Nicht zeitgemäß und gegen Integration
„Es wird bestimmt auch in Oberösterreich eine Veränderung geben. Noch ist nicht sicher, ob sich die Anzahl der Nicht-Verbandsspieler erhöht, oder die Regelung ganz fällt“, will OÖFV-Direktor Raphael Koch noch nicht zu viel über das Thema sagen.
Doch so oder so: Für manche Klubs, speziell in Grenznähe, kann die Abschaffung der Regelung zum verführerischen Ritt auf der Rasierklinge werden. Noch einen zusätzlichen Legionär für ein paar hundert Euro holen und auf den schnellen Erfolg setzen, oder doch lieber dem eigenen Nachwuchs eine Plattform geben?
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