Zu der Kundgebung von Aktivisten von „Extinction Rebellion“ vor dem Bregenzer Landhaus am Mittwoch und dem daraus resultierenden Polizeieinsatz gibt es unterschiedliche Ansichten. Die Aktivisten sprechen von „Unverhältnismäßigkeit“.
Es waren rund 80 Aktivisten, die sich am Mittwoch vor dem Landhaus in Bregenz aufgebaut haben, um dort gegen Straßenprojekte wie die Feldkircher Tunnelspinne zu protestieren. Wie berichtet, reagierte die Polizei mit einem entsprechenden Polizeiaufgebot. Während Landtagssitzungen gilt rund um das Landhaus eine Bannmeile, das störte die Aktivisten aber nicht weiter. Sie breiteten sich auf der Römerstraße vor dem Landesregierungssitz aus und blockierten dort den Verkehr.
Die Exekutive machte sich daran, die Kundgebung aufzulösen. Dabei dürfte es zu Zwischenfällen gekommen sein, über die nun ganz unterschiedlich berichtet wird. So klagen die Aktivisten über „gewaltsame Übergriffe“ durch die Polizei. Beim Wegtragen sollen manche Polizisten die „Handgelenke von Menschen, die friedlich auf dem Boden saßen, verdreht haben“.
„Es macht mich so traurig, dass die Behörden nun Schmerzgriffe gegen uns einsetzen. Das ist nicht notwendig. Was nötig wäre, ist ein Stopp der Tunnelspinne“, kommentierte Christian Alther von Extinction Rebellion die gestrigen Ereignisse.
Anders sieht das die Exekutive. Diese berichtet, dass die Kundgebungsteilnehmer zum Verlassen des Ortes aufgefordert wurden, „wobei 34 Personen der Aufforderung nicht nachkamen und der Platz geräumt werden musste. 12 Personen sind bis zur Klärung der Identität vorübergehend festgenommen worden.“ Im Zuge der Verkehrsumleitung sei zudem ein älterer Mann auf einen Polizisten losgegangen, „weshalb auch dieser kurzzeitig festgenommen werden musste und in diesem Zusammenhang wegen aggressivem Verhalten angezeigt wurde“.
Christian Alther wiederum berichtet von einem „älteren Herrn, der die Beamten freiwillig begleitete und dem trotzdem ebenfalls von einem jungen Polizisten das Handgelenk verdreht worden sei. Dieses Match Klimaaktivisten gegen Exekutive wird wohl nicht das letzte gewesen sein. Die wiederholte Auseinandersetzung fand auch schon vor Gericht das eine oder andere Nachspiel.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.