Serie-A-Wettskandal

Bereits elf Klubs der Match-Absprachen verdächtigt

Fußball
14.04.2012 12:42
Der Wett- und Manipulationsskandal, der seit Monaten den italienischen Fußball belastet, zieht immer weitere Kreise. Insgesamt elf Serie-A-Klubs sind ins Visier der Ermittler geraten, berichteten italienische Medien am Samstag. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen den Vereinen drakonische Strafen, darunter ein massiver Punkteabzug in der kommenden Saison.

Der Skandal betrifft auch mehrere Serie-A-Profis. Die beiden Lazio-Spieler Stefano Mauri und Cristian Brocchi etwa wurden mehrere Stunden lang von der Staatsanwaltschaft des italienischen Fußballverbandes FIGC vernommen. Dabei ging es vor allem um Vorwürfe des Staatsanwalts von Cremona, Roberto Di Martino, der offenbar konkrete Beweise gesammelt hat, dass die Lazio-Spiele der vergangenen Saison in Genua (4:2) und Lecce (4:2) manipuliert gewesen sein könnten.

Allein in der Eliteklasse Serie A sollen 14 Spiele der vergangenen Saison nicht korrekt abgelaufen sein, so die Staatsanwälte, die im Wettskandal ermitteln. "Die vergangene Serie-A-Saison verlief nicht regulär", berichtete Di Martino Anfang Februar. Bis zu 80.000 Euro wurden Serie A-Kickern für Manipulationen angeboten. Rund 40 Spieler, darunter auch mehrere aus der Serie A und B, sind in den Sog der Ermittlungen geraten.

Ex-Kicker als Kronzeuge
Der Verdacht der Ermittler wurde laut italienischen Medien angeblich in den jüngsten Verhören des Abwehrspielers Carlo Gervasoni bestätigt, der ein wichtiger Kronzeuge im Wettskandal ist. Der ehemalige Profi des Zweitligisten Piacenza habe der Staatsanwaltschaft zufolge glaubwürdige Aussagen zu manipulierten Spielen gemacht.

Auch der Präsident des Erstligisten AC Siena, Massimo Mezzaroma, steht im Zentrum der Ermittlungen. Gervasoni erklärte, dass Mezzaroma anlässlich des Spiels Modena gegen Siena am 26. Februar 2011 zwei Modena-Spieler bestochen habe. Der Siena-Präsident wies die Vorwürfe entschieden zurück.

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(Bild: KMM)



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