Bis 2050 müsse sogar damit gerechnet werden, dass rund 115 Millionen Menschen unter dieser Hirnerkrankung leiden, deren häufigste Form Alzheimer ist. Das wären mehr als dreimal so viele wie heute, hieß es.
Die Prognosen decken sich mit bereits in der Vergangenheit getätigten Vorhersagen. Trotzdem sei in vielen Ländern das öffentliche Interesse an der Behandlung der Krankheit und die Bereitschaft zur Hilfe für die Betroffenen immer noch sehr gering, beklagte Marc Wortmann, Direktor der Internationalen Organisation für Alzheimer-Forschung, die maßgeblich an der Demenz-Studie beteiligt war.
Diagnose kommt häufig viel zu spät
"Wir müssen unsere Möglichkeiten verbessern, Demenz frühzeitig zu erkennen und die notwendige medizinische und soziale Fürsorge zu gewähren", sagte der stellvertretende WHO-Generaldirektor Oleg Chestnov. Ein großes Problem sei der Mangel an zuverlässigen Diagnose-Möglichkeiten. Selbst in reichen Ländern werde Demenz in bis zur Hälfte aller Fälle erst viel später erkannt, als dies eigentlich heute schon möglich wäre.
Von Demenz seien Menschen in allen Ländern der Welt betroffen, heißt es in dem Bericht. 58 Prozent der heutigen Demenz-Patienten lebten in Ländern mit nur "geringen bis mittleren Einkommen" und würden nur vergleichsweise schlecht versorgt. Oft seien die Gesundheitssysteme aufgrund der - vor allem wegen der steigenden Lebenserwartung - zunehmenden Demenzfälle weit überfordert.
2050 vermutlich 269.000 Fälle in Österreich
Auch in Österreich ist aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung bis zum Jahr 2050 mit mehr als einer Verdoppelung der Fallzahlen von derzeit 120.000 auf 269.000 Demenzkranke zu rechnen.
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